Millionen Gäste zieht es in den Park

FIRMENICH. Zusammen ab in die Zukunft: Ein bemerkenswerter Hauch von Aufbruchstimmung wehte in der Kulturfabrik Zikkurat in Firmenich, wo - hochkarätig besetzt - die erste Eifelkonferenz unter dem Motto "Eifeltourismus - Zukunft braucht Perspektiven" stattfand.

Mehr als 200 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Tourismus kamen zur ersten Eifelkonferenz in der Kulturfabrik Zikkurat in Firmenich, um sich auszutauschen, Bilanz zu ziehen und den Kurs für die Zukunft festzulegen. Ein Schwerpunkt der Tagung war die Entwicklung des Nationalparks Eifel, der grenzübergreifend Gäste in die Region zieht und sich längst zum Zugpferd des touristischen "Gesamtprodukts Eifel" gemausert hat.Masterplan mit 20 Empfehlungen

Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Arbeitsminister, Harald Schartau, und der rheinland-pfälzische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Hans-Artur Bauckhage, stellten bei einer Pressekonferenz mit Touristikexperten aus den beiden Bundesländern, in denen der Nationalpark liegt, sowie Fachleuten aus Belgien und Luxemburg 20 Punkte des Masterplans "Erlebnisregion Eifel Nationalpark" vor. Dafür zeichnet Bettina Kreisel von der Aachener Bürogemeinschaft aixplan verantwortlich. Den Auftrag dazu hatte die Eifel Tourismus gegeben, gefördert wurde das Projekt durch das nordrhein-westfälische Wirtschaftministerium und die Europäische Union. "Mit dem Nationalpark Eifel hat die Region die einmalige Chance, sich national und international noch besser als qualitativ hochwertige Natur- und Kulturregion zu positionieren", sagte der nordrhein-westfälische Minister Schartau bei der Konferenz in Firmenich. Das Potenzial der Ferienregion sei immens: "Die Eifelregion ist traditionell ein beliebtes Erholungs- und Feriengebiet - vor allem für Tagesausflügler aus den Ballungsgebieten", erklärte Schartau. Nach groben Schätzungen läge allein im direkten Umfeld des Nationalparks Eifel das jährliche Aufkommen an Tagestouristen bei rund fünf Millionen. Um alle Akteure der Region auf eine gemeinsame Linie einzuschwören, wurde vom Wirtschaftsministerium die Entwicklung des Masterplans unterstützt. 20 Empfehlungen werden in der Studie für die weitere Entwicklung des Parks gegeben. Darunter wird unter anderem auch zu einem Nationalpark-Shuttle geraten, das Besucher mit noch einzurichtenden Buslinien zum Nationalpark bringt. Ein weiterer Vorschlag ist die Einrichtung eines Netzwerkes für Naturerlebniszentren - wie beispielsweise dem Naturerlebniszentrum Teufelsschlucht oder der Infostätte Mensch und Natur. Weiterhin empfiehlt die Studie, den Service der verschiedenen Einrichtungen zu spezialisieren und die einzelnen touristischen Angebote aufeinander abzustimmen.Touristische Vermarktung soll geprüft werden

Da Jugendliche und Wanderer wichtige Zielgruppen für die Urlaubsregion sind, sollen diese bei Werbemaßnahmen direkt angesprochen werden. Zudem sollten neue Trends wie Nordic Walking oder Radwandern in den Angeboten Beachtung finden, rät die Studie. Auch komme es darauf an, "in regelmäßigen Abständen zu analysieren, welche Fortschritte die touristische Vermarktung der Eifel macht", forderte Schartau und verwies auf einen weiteren Vorschlag des Masterplans: ein Nationalpark-Barometer. Darunter wird eine "umfassende Analyse" verstanden, für die 2006 und 2010 Gäste und Unternehmen befragt werden sollen. Auch ihr weiteres Vorgehen haben die Teilnehmer der ersten Eifelkonferenz beschlossen: Ein Lenkungskreis wurde gegründet. Mitglieder darin sind politischen Vertreter der Eifelkreise, ein Vertreter der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und einem Vertreter der Eifel Tourismus GmbH. Geplant ist, einen Arbeitskreis zu gründen, der die Umsetzung der Ideen vorantreibt.

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