Mit Bier und Chips als Fan vor dem heimischen Fernseher

Der Eifeler Schiedsrichter Hans Croy hatte den Überraschungs-Empfang für Herbert Fandel organisiert - und war froh, dass es keine "undichten Stellen" gab. Fandel selbst sieht sich das Halbfinale heute zu Hause an.

 Ein Präsent für den langjährigen Weggefährten: Der frühere Schiedsrichter-Kollege von Herbert Fandel, Hans Croy (rechts), hatte den Empfang für den EM-Referee organisiert. TV-Foto: Rudolf Höser

Ein Präsent für den langjährigen Weggefährten: Der frühere Schiedsrichter-Kollege von Herbert Fandel, Hans Croy (rechts), hatte den Empfang für den EM-Referee organisiert. TV-Foto: Rudolf Höser

Kyllburg. (BP) Auf dem "Geschenketisch" für Herbert Fandel stand bei dessen Überraschungs-Empfang am Montagabend auch ein kleines Bild. Es zeigte ein Schiedsrichter-Gespann. "Das muss Mitte der 80er Jahre gewesen sein", sagt Hans Croy, der nicht nur das Bild mitgebracht, sondern auch den Empfang organisiert hatte. "Das bin ich als Assistent an der Seite von Herbert, als er noch Rheinlandliga gepfiffen hatte", meint Croy, ein langjähriger Weggefährte des EM-Schiedsrichters. Er verfolgte nicht nur seine Karriere, sondern schaffte es als Schiedsrichter-Obmann des Fußballkreises Eifel auch, Fandel als Lehrwart zu gewinnen. "Alleine schon deswegen fühlte ich mich verpflichtet, den Empfang zu organisieren." Sein Problem war die Geheimhaltung. Schon frühzeitig hatte er Kontakt zu Fandels Frau aufgenommen, dann zur Bitburger Brauerei, die die Veranstaltung unterstützte. "Wir wussten erst nicht, wann Herbert heimkommt. Als seine Ankunftszeit am Sonntagabend feststand, konnten wir anfangen, alles zu organisieren." So kam es auch, dass kurzfristig Musiker von der Kreismusikschule Bitburg-Prüm, deren Leiter Herbert Fandel ist, spontan zusagten. Nachbarn, Schiedsrichter und Freunde waren gekommen, hatten Fandel eine tolle Überraschung bereitet. "Alle sind hier, aus meinem Verein, meinem Dorf - einfach toll", sagte der sichtlich gerührte Schiedsrichter, als er nach tosendem Applaus ans Mikrofon trat. Für den Kyllburger ist die EM nun gelaufen, er wird die letzten drei Spiele vor dem Fernseher verfolgen. Heute Abend drückt er den Deutschen ganz fest die Daumen: "Die schaffen das", ist sich Fandel sicher, "nicht nur, weil die Türken auf so viele Spieler verzichten müssen." Aber wie und wo schaut sich ein EM-Schiedsrichter die deutsche Partie an? "Wie jeder andere. Ich sitze vor meinem Fernseher, und da ich drei Wochen sehr zurückhaltend war, darf ich dann auch mal ein Bier trinken, vielleicht gibt es auch Chips dazu." Und sein Tipp fürs Halbfinale? "Ich tippe nicht, so was macht man als Schiedsrichter nicht." Fandel-Interview Seite 19

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