Mit Eseln unterwegs nach Köln

Bitburg · Mit Römerwegen beschäftigt sich eine Ausstellung des Geschichtlichen Arbeitskreises Bitburger Land.

Die Römerstraße bei Meilbrück direkt nach der Freilegung. Heute ist das Stück unter einer Folie verborgen. Foto: Christian Credner

Die Römerstraße bei Meilbrück direkt nach der Freilegung. Heute ist das Stück unter einer Folie verborgen. Foto: Christian Credner

Foto: (e_bit )

Bitburg (utz) Wer mit dem Auto auf der B 51 unterwegs ist, gerät leicht ins Fluchen. Kriechende Lastwagen, zu früh endende Überholspuren und Staus machen vielen Fahrern das Leben nicht gerade leicht.
Wen's tröstet: Vor etwa 2000 Jahren hatten es die Römer auch nicht gerade leicht. Wollte man zu Fuß, auf Eseln, Maultieren oder Pferden oder gar mit Pferde-Transportwagen reisen, war der Weg auch oft anstrengend. Denn, obwohl die Römer geniale Straßenbauer und Planer waren, war das Material für den Weg nicht so glatt wie eine Asphaltdecke. Der Straßenkörper bestand aus verschiedenen Schichten aus Steinplatten oder Bruchsteinen, die mit einem Gemisch aus klein zerschlagenen Steinen, mit Kies und Sand abgedeckt waren.
Darüber und über Entdeckungen, die uns heute Aufschluss über die Römerstraße geben, hat der Geschichtliche Arbeitskreis Bitburger Land (GAK) geforscht. Die Ergebnisse werden vom 7. bis 28. April unter dem Titel ,,Römerwege" in der städtischen Bibliothek der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung in Bitburg gezeigt.
Teil der Ausstellung sind unter anderem Fotos des Luftbildfotografen, Hobby-Archäologen und GAK-Vorsitzenden Christian Credner. Sie zeigen Aufnahmen von Stellen, an denen der Verlauf der Römerstraße Trier-Köln erkennbar ist. Schwerpunkt ist die Eifel. So sind zum Beispiel Bilder von Weißenseifen zu sehen, ebenso von einer Stelle bei Neustraßburg, wo Credner Überreste einer römischen Herberge (Mansio) an der Straße vermutet. Auch die Grabung bei Meilbrück ist zu sehen. Dort liegt seit 2008 Reste ein etwa 30 Meter langes Stück Römerstraße frei - nur abgedeckt durch eine wasserdichte Folie. Konservierung oder gar Vermarktung: Fehlanzeige.
Ein Umstand, der Credner beunruhigt. "Je länger eine Grabung offen liegt, desto schlechter ist das für ihre Erhaltung." Er macht sich Sorgen um das antike Erbe und hofft, dass die Ausstellung im Haus Beda die Verantwortlichen erneut auf das Thema aufmerksam macht. Ob das Problem bis Mitte 2017 gelöst ist, bis das vom GAK geplante Themenheft zu den Römerwegen herauskommt, darf bezweifelt werden.
Auftakt zur Ausstellung ist am Donnerstag, 6. April, von 19 bis 20.30 Uhr ein Vortrag der Archäologin Dr. Simone Martini über ,,Römische Straßen in Eifel und Hochwald" im Haus Beda. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung Römerwege in der Region Eifel-Mosel-Hunsrück ist vom 7. bis 28. April in der städtischen Bibliothek der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung in Bitburg zu sehen.
Öffnungszeiten: Montag, 9 bis 13 Uhr, Dienstag, 9 bis 18.30 Uhr, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr.

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