Mit Kräutern und Solarenergie per Du

KYLLBURG. Die Grund- und Hauptschule Kyllburg trägt den offiziellen Titel "ökologische Schule". Hintergrund sind vorbildliche Umweltprojekte, über die sich eine Delegation aus dem Umweltministerium informiert hat.

"Wir legen großen Wert auf umweltfreundliches Verhalten: Wir trennen unseren Müll. Wir achten auf den sparsamen Gebrauch von elektrischem Licht. So schalten wir das Licht aus, wenn wir die Räume verlassen – auch in den großen Pausen", sagt Schülerin Jessica Schmitt. Als Sprecherin der Umwelt-AG begrüßt sie die Mainzer Umweltministerin Margit Conrad und erklärt ihr: "Unsere Schule soll nicht nur einen lebenswerten Raum für Schüler und Lehrer bieten, sondern auch vernetzte Lebensräume für Tiere und Pflanzen." Damit unterstreicht die Schülerin das, was seit vielen Jahren Alltag an der ökologischen Schule in Kyllburg ist. Schon im Eingangsbereich wird deutlich: Dort wird umweltbewusst gehandelt. An der großen Umwelttafel werden jeden Monat wechselnde Informationen rund um die Natur gegeben. Jede Klasse kann dort etwas ausstellen.Bienenhaus und Arboretum

Leiterin der Umwelt-Arbeitsgemeinschaft ist Martina Riebenstahl. Die Lehrerin kümmert sich um die Kinder aus den Klassen sieben bis neun, die zwei Wochenstunden Umweltunterricht erhalten. "Die zehn bis zwölf Schüler halten alle Projekte auf dem Laufenden. Da gibt es viel zu tun. Die Pflege der grünen Klimaanlage, die Kräuterspirale, der Barfuß-Pfad und verschiedene ökologische Kleinnischen", sagt die Lehrerin.Rektor Karl-Heinz Wolff setzt die von seinem Vorgänger Carl-Ernst Christmann auf den Weg gebrachten Aktivitäten fort. Waldlehrpfad und Arboretum in St.Thomas sowie das Bienenhaus oberhalb der Schule liegen ihm besonders am Herzen."Als Tochter eines Biologielehrers bin ich selbst auf dem Dorf groß geworden. Ich vergesse nie die Exkursion in die Obstwiesen, die wir damals gemacht haben", sagt Umweltministerin Margit Conrad. Die Schüler stellen beim Rundgang weitere Projekte vor. Nadir Popalli spricht über die Photovoltaik- und solarthermische Anlage. Besonderes Interesse zeigt die Ministerin bei der Besichtigung der Kräuterspirale. Schülerin Jessica Schmitt erklärt, was die Umwelt-AG dort leistet. "Im Jahr 2002 haben wir im Rahmen von Projekttagen einen Kräutergarten in Form einer Spirale angelegt. Die hier wachsenden Kräuter sind Insektenweiden für Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen. Im Fach Arbeitslehre werden die Kräuter in der Küche eingesetzt. Der Garten wird auch als Duftgarten von den Klassen genutzt, die auf dem Weg zum Sportunterricht hier vorbeikommen", beschreibt Jessica.Margit Conrad ist beeindruckt. "Ein ganzes Bündel von tollen Projekten, die ihr hier in Kyllburg angepackt habt und weiter betreibt", stellt sie fest. "Ihr habt ungemein früh angefangen, als andere noch lange überlegten. Deshalb seid ihr heute auch weiter als viele andere Schulen", lobt Conrad. Damit es in der positiven Entwicklung weiter voran geht, übergab die Politikerin dem Rektor einen Scheck über 250 Euro. Als weitere Ziele haben sich die Kyllburger Schüler den Bau eines Außenklassenzimmers und einer Wetterstation vorgenommen. "Dafür können wir den Zuschuss sehr gut gebrauchen", bedankte sich Wolff. Für den Schulträger, die Verbandsgemeinde, bedankte sich Bürgermeister Bernd Spindler bei Margit Conrad: "Ihr Besuch bedeutet einen neuen Motivationsschub für die Schüler, die ganz gespannt waren auf diesen Tag", sagte Spindler. Den Schülern dankten die Politiker für ihr vorbildliches Engagement für die Umwelt.

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