Mit Parkschein, Scheibe oder ohne

BITBURG. Bis zu 1,50 Euro je Stunde kostet ein Parkplatz im Parkhaus in Bitburg. Doch wer sich in der Stadt auskennt, findet fast immer einen kostenlosen Stellplatz.

In Bitburg haben Autofahrer die Qual der Wahl: Muss es ein überdachter Parkplatz sein, oder reicht einer unter freiem Himmel? Geht es ins Parkhaus, an den Parkscheinautomaten, auf einen Parkplatz mit Parkscheiben-Pflicht oder einen ohne Zeitbegrenzung? Nach einer Aufstellung der Stadtverwaltung gibt es 1847 Parkplätze in der Stadt. Von denen liegen 955 im Kernstadtbereich. Die meisten Parkplätze stehen mit 270 auf dem Beda-Platz zur Verfügung, an zweiter Stelle kommt mit 217 Stellplätzen der Parkplatz am alten Gymnasium. Beide Plätze haben für Autofahrer einen entscheidenden Vorteil: Auf den meisten der Parkplätze an den beiden Standorten dürfen sie ihre Fahrzeuge beliebig lange kostenlos abstellen - und in die Innenstadt sind es zu Fuß nur ein paar Minuten. Nach Auskunft von Werner Krämer, bei der Stadt Bitburg zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, gibt es aber Überlegungen, die Parkzeit auf den beiden Plätzen auf drei Stunden zu beschränken. "Das ist aber noch nicht entschieden." Das Ziel der Verwaltung sei, immer genügend Stellplätze für die Besucher der Innenstadt anzubieten. "Wir wollen die Dauerparker an den Stadtrand kriegen."Kurzzeitparken an vielen Stellen kostenlos

Wer nur für eine Stunde in die Stadt kommt, kann sein Auto sogar noch näher an der Fußgängerzone kostenlos abstellen: Direkt am Rathaus auf dem "Alten Markt" beispielsweise mit Parkscheibe, oder im Parkhaus Annenhof: dort ist die erste Stunde Parken kostenlos, jede weitere angefangene Stunde kostet 1,50 Euro. Damit gehört der Parkplatz im Parkhaus zu den teuersten Abstellplätzen in Bitburg - und hat preislich innerhalb weniger Jahre merklich zugelegt: Noch im Jahr 2002 kostete das Parken dort 80 Cent für die zweite Stunde, 50 für die dritte, und 80 Cent für jede weitere Stunde. Zwei Stunden kostenlos mit Parkscheibe parken lässt sich unterhalb des Rathauses auf dem Parkplatz "Grüner See": Seit die städtischen Bediensteten Parkplätze im Parkhaus haben, ist dort meist ein Parkplatz zu ergattern. Wer nur ein paar Minuten lang etwas erledigen will, braucht auch an einigen Parkscheinautomaten nichts zu bezahlen: sie erlauben über die "Brötchentaste" kostenloses Parken, für 15 Minuten beispielsweise einer der beiden Automaten in der Denkmalstraße, für 30 Minuten der Parkscheinautomat an der Post. Trotz des im Vergleich zu anderen Städten recht üppigen Parkplatzangebots parken manche Verkehrsteilnehmer regelwidrig: Die Einnahmen aus 10 693 gebührenpflichtigen Verwarnungen sind im Haushalt der Stadt Bitburg für das laufende Jahr eingeplant. Eine große Geldquelle für die Stadtkasse sind die Falschparker aber nicht: Gerade einmal 1,42 Euro bleiben der Stadt laut Haushalt im Durchschnitt pro "Knolle" nach Abzug der direkt mit dem Ausstellen verbundenen Kosten. Einen "Gewinn" von 5111 Euro weist der Haushalt der Stadt Bitburg im Bereich Verkehrsregelung und Überwachung aus - bei Gesamteinnahmen in Höhe von 196 825 Euro. Dazu gehören zu einem großen Teil mit jeweils rund 90 000 Euro die Einnahmen aus Strafzetteln und aus Parkscheinautomaten. Gut 15 000 Euro erwirtschaftet jeder der sechs Parkscheinautomaten der Stadt im Schnitt pro Jahr. Auf der Ausgabenseite sind im Bereich Verkehrsregelung und Überwachung mit knapp 120 000 Euro die Gehälter für die städtischen Bediensteten der größte Posten, unter ihnen auch die der Park-Kontrolleure. Weitere Kosten entstehen für den Unterhalt der Technik. Mit Verlust arbeiten die Parkhäuser Bitburgs. Dies schlägt sich nur auf Umwegen im städtischen Haushalt nieder, da die Parkhäuser von den Stadtwerken betrieben werden. Deren Zuschussbedarf wird im laufenden Jahr voraussichtlich bei rund einer halben Million Euro liegen - zum Teil als Folge von Investitionen in Parkhäuser (der TV berichtete). Das Angebot an kostenlosen Parkplätzen soll in Bitburg auch in den kommenden Jahren erhalten bleiben - da kann Werner Krämer die Autofahrer beruhigen: "Weitere Parkscheinzonen sind nicht geplant."

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