Mit angezogener Handbremse

Der "Parlamentarische Abend" in Lambertsberg war ein cleverer Schachzug. Kreis- und Landesfeuerwehrverband belassen es nicht wie andere Verbände beim Verschicken so genannter Wahlprüfsteine. Auf solche Fragen können die Fraktionen aus der Ferne in gedrechselten Formulierungen nach ihrem Gusto antworten.

Bei einer Podiumsdiskussion live vor vollem Haus Farbe bekennen zu müssen, verlangt mehr von den Volksvertretern. Sie müssen mit gezieltem Nachhaken der Verbandsvertreter, politischen Mitbewerber und Gäste rechnen. In Lambertsberg schienen die drei Abgeordneten allerdings Kreide gefressen zu haben. So kurz vor der Wahl wollte es sich vor einem größtenteils uniformierten Publikum niemand mit der wichtigen Klientel verscherzen. Mangels Angriffsfläche agierten alle Teilnehmer meist mit angezogener Handbremse. Ein vergleichsweise starkes Bild lieferte Rechnungshof-Präsident Volker Hartloff ab. Er durfte wahrlich keine Lobeshymnen erwarten, scheute aber die sachliche Auseinandersetzung mit der Basis nicht und stand zu seinen Überzeugungen. Wohltuend zu hören, wie er konstruktive Elemente des Prüfberichts in den Vordergrund stellte. Solche Elemente sind es auch, die unter dem Strich stehen bleiben. Eine stärkere Zusammenarbeit der Kommunen und Hilfsorganisationen jeweils untereinander, Verbesserung der Tagesalarmbereitschaft, Entschlackung der Rechtsvorschriften: Auch nach der Landtagswahl gibt es für alle Seiten genug zu tun. Die Ausgangsposition in der Eifel ist jedenfalls keine schlechte. m.hormes@volksfreund.de

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