Der langjährige Kölner Domorganist und Professor für das Fach Orgel an der Kölner Musikhochschule hatte ein Programm mitgebracht, das die Klangpracht der Klais-Orgel besonders hervortreten ließ. Zu Beginn ertönte die Choralbearbeitung "Komm, Heiliger Geist, Herre, Gott" von Johann Sebastian Bach. Cesar Francks meditatives "Priere" (Gebet) lud die Zuhörer zum Stillwerden und Reflektieren ein. Dazu trugen das ruhige Tempo, die Registermischung von Grundstimmen und Oboe der Orgel sowie die Interpretation bei. Die Mitte des Konzertprogramms war mit drei Werken von Flor Peeters besetzt, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Zunächst erklangen die abwechslungsreich registrierte Choralbearbeitung "Herr Jesus hat ein Gärtchen" und das Choralvorspiel "O Heilige Dreifaltigkeit". In Peeters drittem Werk, dem "Concert Piece" opus 52, erlebten die Zuhörer die virtuose Spielfreude von Ganz, der mit seiner brillanten Technik und farbigen Registrierung das Stück zu einem Höhepunkt werden ließ. Den Abschluss bildeten zwei selten zu hörende Werke: zunächst "Sarasota" aus den "Trois préludes harmbourgeois" von Guy Bovet, das die Orgel stimmungsmäßig in den Süden der Vereinigten Staaten und in die Nähe des Jazz versetzte. Das Finale des Konzerts bildete die fulminante "Dritte Sonate a-Moll" von August Gottfried Ritter. Sie ist das großartigste Werk des fast völlig vergessenen Komponisten. Nach einem bewegten, virtuos gestalteten Beginn erklingt ein Rezitativ, das in einem langsamen Abschnitt überleitet. Nach Wiederaufnahme des Beginns wird zu einem Variationensatz weitergeführt. Dessen Schlussvariation ist als Fuge gestaltet, die das Werk in großer Steigerung zum Abschluss bringt. Eine beeindruckende Orgelstunde beschloss für dieses Jahr die Basilika-Konzerte, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen und zu einem Treffpunkt der regionalen Orgelszene geworden sind.