Mit einem Schlag im Krankenhaus

BITBURG. (api) Diagnose: Schlaganfall. Nicht selten trägt der Patient danach schwerwiegende Behinderungen davon. In solchen Fällen wurde meist erst zu spät auf die ersten Symptome reagiert. Die neu eingerichtete Schlaganfalleinheit im Bitburger Krankenhaus bemüht sich um eine schnellstmögliche Versorgung der Patienten.

Plötzlich sieht man alles nur noch verschwommen, Schwindel tritt auf, ein Arm oder ein Bein ist gelähmt oder man kann nicht mehr sprechen. Was mitunter als schlechte Tagesform oder kleines Wehwehchen abgetan wird, kann typisches Symptom eines Schlaganfalls sein, der durch ein Blutgerinnsel im Gehirn verursacht wurde. Nun muss schleunigst gehandelt und der Notarzt gerufen werden. "Innerhalb der ersten drei Stunden, nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind, sollte die Behandlung beginnen. Dann gibt es für den Patienten noch gute Aussichten, diesen Schlag mit geringen Defiziten zu überleben", sagt Dr. Hans Peter Allerödder, Chefarzt der Inneren Abteilung der Südeifelkliniken in Bitburg und Neuerburg. Er leitet im Bitburger Clemens-August-Krankenhaus die neu eingerichtete regionale Schlaganfalleinheit, die ab Mitte April mit vier Betten ihren Betrieb nahe der Intensivstation aufnimmt. Sie sorgt dafür, dass eingelieferte Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall möglichst schnell versorgt werden können. Dazu steht speziell geschultes Personal zur Verfügung. "Der Notarzt, Ärzte aus der Neurologie, Neurochirurgie und Radiologie sowie Krankenschwestern und -pfleger arbeiten nach einem festgelegten Leitfaden, der die Reihenfolge der notwendigen Handgriffe vorgibt und so den Behandlungsablauf zeitlich optimiert", beschreibt Wolfgang Walter, Kaufmännischer Direktor des Clemens-August-Krankenhauses, die Vorgehensweise. Nach computer- oder kernspintomographischen Untersuchungen und der zügigen Kontrolle von Blutdruck, Herzrhythmus, Blutzucker und anderen Werten, können schnellstmöglich gerinnselauflösende Medikamente verabreicht werden. In der Regel stabilisieren sich die Herz-Kreislauf- und Hirnfunktionen sowie die Durchblutung nach etwa drei bis fünf Tagen, so dass der Patient auf eine allgemeine Station verlegt oder in der Frührehabilitation weiterbehandelt wird. Von der regionalen Schlaganfalleinheit profitieren vor allem Patienten aus dem Altkreis Bitburg. "Wir rechnen mit etwa 200 bis 300 Patienten pro Jahr", schätzt Allerödder. Die Verdachtsfälle aus anderen Gegenden werden in den nächstgelegenen Krankenhäusern behandelt. Denn zunächst zählt die schnellstmögliche Erstversorgung.

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