Mit kleinen Schritten beharrlich zum Ziel

PRÜM. Neben der Edith-Stein-Hauptschule in Bitburg hat nun auch die Wandalbert-Hauptschule Prüm eine Sozialarbeiterin. Seit dem 1. Februar kümmert sich Silke Halfen um die großen und kleinen Probleme der jungen Leute.

Man muss nicht lange hinschauen oder groß nachfragen: Ihr neuer Job macht Silke Halfen sichtlich Spaß. Seit dem 1. Februar hat die 26-Jährige den Posten einer Schulsozialarbeiterin an der Wandalbert-Hauptschule in Prüm übernommen, wo sie eine Fülle von Aufgaben erwartet. Da geht es nicht nur um Beratung, Begleitung und Unterstützung für Schüler und Lehrer, um Krisenintervention und Kooperation mit den Facheinrichtungen von Behörden und Caritas. Auch für die Eltern ist sie da, wenn Hilfestellungen in Erziehungsfragen und der Abbau von Schwellenängsten gegenüber der Schule anstehen. "Es ist viel zu tun", räumt Silke Halfen ein. Oft denke ich freitags, dass ich in der nächsten Woche nicht viele Termine habe, doch dann kommt ganz spontan wieder ganz viel Arbeit.""Wunder kann man nicht erwarten"

Das weiß auch Konrektor Helmut Thomas. Als Schule mit sozialem Brennpunkt sei die Einstellung der Sozialarbeiterin ausgesprochen wichtig gewesen. "Es gibt immer mehr Jugendliche, die die Schule ohne Abschluss verlassen", betont der Pädagoge. Grund genug, dass man sich dem Projekt "Förderung von benachteiligten Jugendlichen" angeschlossen habe, das sich auf die Fahne schreibt, Hauptschüler gezielt auf die Berufsreife vorzubereiten. Thomas: "Für dieses Projekt ist eine Schulsozialarbeiterin unabdingbar." Um so erfreulicher ist, dass sowohl Schüler als auch das Kollegium die "Neue" mit offenen Armen empfangen haben. "An der Schule hat man lange Zeit auf eine neutrale Person gewartet, die in Konfliktsituationen und in Lebenskrisen eingreifen kann", betont Silke Halfen. Besonders hat sie sich gefreut, dass viele Schüler zu ihr kommen, einfach an der Tür klopfen oder sie auf dem Pausenhof ansprechen. Schwellenängste gebe es nur wenige. Besonders die jüngeren Schüler seien ihr gegenüber sehr aufgeschlossen, sagt die junge Expertin, die aus Oberweis stammt und 1998 in Biesdorf ihr Abitur machte. Silke Halfen geht mit großem Selbstbewusstsein und Freude an ihre neue Arbeit. Die diplomierte Sozialpädagogin ist zwar noch jung, doch viele Praktika und Fachseminare in Heimen, in der Kinderpsychiatrie und auf dem Feld der Erlebnispädagogik haben sie bereits gestählt. Träger des Projekts ist die Caritas, nachdem Jugendhilfeausschuss und Kreistag sehr schnell grünes Licht für die Einrichtung der Stelle gegebenen haben. Jugendamtschef Josef Winandy: "Die Idee war schon lange in den Köpfen. Von den Leuten, die wir nun eingestellt haben, waren wir am Ende des Entscheidungsprozesses regelrecht begeistert." Das sieht auch Petra Hockelmann-Hettinga vom Caritasverband so: "Die Schulsozialarbeiterin ist ein wichtiger Ansprechpartner." Daraus ergebe sich eine effektive Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern, die immer auf das Wohl des Kindes ausgerichtet sein müsse. Wichtig dabei auch: die Verzahnung von Kompetenz auf den Gebieten Suchtberatung, Berufshilfe, Streetworker und Sozialarbeit im Allgemeinen. Silke Halfen jedenfalls möchte ihre Kompetenz und offensichtliche Hilfsbereitschaft auf allen Feldern so gut wie möglich einbringen. Besonders liegt ihr der Übergang von Schule und Beruf am Herzen. "Wunder kann man nicht erwarten", weiß die Expertin und betont deshalb mit realistischem Spürsinn: "Ich will versuchen, in kleinen Schritten zu helfen und so ans Ziel zu kommen."

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