Vor einem Jahr beschloss der VG-Rat Neuerburg, die Eingangstüren zu den Umkleideräumen sowie die beiden Treppen am Eingang der Grund- und Hauptschule Mettendorf zu erneuern. Schon bei der Vergabe entstanden gegenüber dem Haushaltsansatz Mehrkosten von 4400 Euro. Das lag größtenteils daran, dass eine Treppe zum Nebentrakt ebenfalls erneuert werden musste. Es gab weitere Probleme. "Dem äußeren Anschein nach waren die Treppenanlagen völlig marode", erklärte Hajo Edelhoff von der VG-Verwaltung bei der Ratssitzung am Donnerstagabend im neuen Dorfgemeinschaftshaus Mettendorf. Erst während der Abbrucharbeiten habe sich herausgestellt, dass die Qualität des Betons im Kern außergewöhnlich gut gewesen sei. "Zu diesem Zeitpunkt konnten wir nicht mehr zurück. Wir mussten die Treppen mehrere Tage lang mit einem großen Bagger abstemmen lassen", berichtete Edelhoff. "So ein Fall war mir bisher noch nicht untergekommen." Auch angrenzende Flächen wurden stärker in Mitleidenschaft gezogen. So kam es zu weiteren Mehrkosten von 10 200 Euro. Die Abrechung lag also insgesamt 14 600 Euro über dem Haushaltsansatz.Schneller Zugriff spart aufwändige Suche

CDU-Fraktionssprecher Matthias Lorig forderte Bürgermeister Norbert Schneider (parteilos) auf, in solchen Fällen künftig die Beigeordneten zu informieren oder eine Eilentscheidung des Rats zu bewirken. "Es wäre realitätsfern, einen Baustopp anzuordnen, wenn Bagger auf anderen Beton als erwartet stoßen", erwiderte Schneider. Er sei jedoch selbst nicht glücklich über die Situation. Nach eingehender Diskussion genehmigte der Rat einstimmig die überplanmäßige Ausgabe. Kurt Rings, Mitarbeiter der Verwaltung, stellte das neue Geoinformationssystem (Gis) der VG vor. Kernstück ist eine Gebäude- und Grundstücksbörse, in der leer stehende Häuser und freie Bauflächen angeboten werden (der TV berichtete). Mit einem nur intern zugänglichen Bereich auf der Basis von Katasterplänen spart die Verwaltung durch den schnellen Zugriff erheblichen Aufwand. Hans-Peter Stolz vom Büro Stolz & Kintzinger erläuterte die landesplanerische Stellungnahme zum Entwurf des Flächennutzungsplans. Die Behörden empfehlen, Bauflächen schwerpunktmäßig in Gemeinden mit der besonderen Funktion "Wohnen" auszuweisen. Talauen, Wasserschutzzonen der Stufe II und Überschwemmungsgebiete sollen geschont werden. Den Punkt "Haushaltsrechnung 2003 der VG Neuerburg" setzte der Rat von der aktuellen Tagesordnung ab, weil der Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses noch nicht fertig war. Mit diesem Thema befasst sich der Rat in seiner Sitzung am Dienstag, 21. Dezember, um 18 Uhr.