Mobbing und Gewalt unter Schülern

BITBURG. (red) Mobbing ist die häufigste Form von Gewalt an der Schule: Das war das Ergebnis einer Befragung von 300 Schülern am St.-Willibrord-Gymnasium.

DieMSS-Schülerinnen Isabel Solchenbach und Daniela Zeimetzermittelten in ihrer Untersuchung für die Schülerzeitung'Murks', dass Mobbing wesentlich häufiger (75 Prozent) alskörperliche Gewalt (45 Prozent) erfahren wird. 15 Prozent derBefragten fühlten sich selbst als Opfer von Gewalt. Die Vorsitzende des Elternbeirats, Inge Solchenbach, nahm das Ergebnis zum Anlass, Dr. Andrea Mohr, eine Expertin, als Referentin zu einem Informations- und Diskussionsabend mit Eltern einzuladen. Wenn Kinder wiederholt und regelmäßig zum Opfer Gleichaltriger würden, nenne man das Phänomen 'Peer-Viktimisierung'. Schulartübergreifend würden zunehmend mehr Kinder Opfer aggressiver Schikanen. Es gehe um knallharte Formen von Psychoterror bis zu massiver körperlicher Gewalt, die bei den Betroffenen einen enormen Leidensdruck bewirkten mit psychosomatischen Folgeschäden.

Mit den komplexen Ursachen des Phänomens korrespondiere eine ebenso vielfältig zu erfassende Täter- und Opferbeschreibung. Dennoch böte die wissenschaftliche Analyse des Problems Ansatzpunkte zur Prävention vor Gewalt. Lehrer, Eltern und Schüler müssten konstruktive Konfliktbewältigungskompetenzen lernen.

Was in der wissenschaftlichen Theorie, auch wenn sie anwendungsorientiert erscheint, einsichtig belegt wird, löst die Hilflosigkeit von Eltern und Pädagogen bei so genannten dramatischen Einzelfällen nicht, wie aus den Diskussionsbeiträgen hervorging.

Schule und Eltern müssten mit Fachleuten zusammenarbeiten, um als Mediatoren eine ideale Strategie zur Konfliktbewältigung zu ermitteln. Auch die Vorbildfunktion im Elternhaus spiele eine wichtige Rolle zur Vorbeugung aggressiven Verhaltens in der Schule. Die Eltern forderten verantwortungsbewusste Erziehung zu mehr Zivilcourage als Grundvoraussetzung gegen schikanöse Gruppendynamik.

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