Modell für eine Reform

Die Ortsbeiräte der Bitburger Stadtteile haben in Zukunft einen größeren Gestaltungsspielraum als 98 Prozent der Gemeinderäte im Kreis. Im Gegenzug können sich die eigenständigen Orte rühmen, selber über Pflichtausgaben entscheiden zu dürfen.

Die neue Budgetverantwortung für die Bitburger Stadtteile zeigt, dass Ortsbeiräte mehr sein können als Debattierklubs. Die Stadtteile führen auch die von Gegnern einer Kommunalreform oft ins Feld geführte Mär ad absurdum, dass in Ortsteilen das Vereinsleben verödet. Der Stahler SC, die Mötscher Muatentrappler oder der MV Erdorf blühen und gedeihen, obwohl sie in "nur" in Stadtteilen beheimatet sind. Es scheint also, als ob der Widerstand gegen größere Einheiten oft darin begründet ist, dass man zu stolz ist, mit den "Deppen" aus den "Nachbarkaff" zusammen zu arbeiten. Dann schon lieber 'rumwurschteln und hoffen, dass sich noch genügend Freiwillige für den Ortsgemeinderat finden. Dass man auch als Ortsteil gestalterisch tätig sein kann, wird das Modell Bitburg zeigen. Die Bitburger Entscheidung kann sich somit als Weg erweisen, der es Gemeinden einfacher macht, die scheinbare Selbständigkeit aufzugeben. h.jansen@volksfreund.de

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