Schritt für Schritt zu einem modernen römischen Rundweg für Bitburg

Bitburg · Der Römische Rundweg wird zu einem multimedialen Parcours. Die historische Bedeutung Bitburgs soll damit endlich sichtbarer werden.

Schritt für Schritt zu einem modernen römischen Rundweg für Bitburg
Foto: Andrea Weber

Bitburger und Touristen sollen die historischen Spuren der Stadt nicht mehr mit der Lupe suchen müssen. Anfang der Woche wurde ein neues Stadtmodell gegenüber der Liebfrauenkirche aufgestellt (der TV berichtete) - der erste Schritt der Modernisierung des Rundwegs "Römisches Bitburg".

Dieser wird neu sortiert und zu einem multimedialen Parcours ausgebaut. Die Bedeutung des ehemaligen römischen Kastells Beda soll so hervorgehoben werden. Der Augsburger Doktorand Ferdinand Heimerl hat dessen Geschichte aufgearbeitet, die Stadt will sie nun veranschaulichen. Unterstützt wird sie vom Architektur- und Designbüro Sabine Reiser in Trier. "Der Weg soll sich thematisch erschließen", erklärt Projektleiter Ralf Mayeres von der Stadt. Geplant seien zum Beispiel die Themen Rundturm sowie Mauerwerksbau. Drei bis fünf Meter hohe Metallstelen sollen auf die elf Stationen des neuen archäologischen Parcours hinweisen. "Die sollen neugierig machen", sagt Mayeres, der zugibt, selbst nicht so geschichtsaffin zu sein. Deshalb sei er genau der Richtige, das Projekt umzusetzen. "Ich muss schauen, reizt mich selbst das? Habe ich Interesse, mir das anzugucken?"

Inzwischen hat ihn das Geschichtsfieber gepackt. Begeistert erzählt er von dem Projekt der Uni Trier "ARmob" (Antike Realität mobil erleben), das auf dem Parcours eingesetzt werden soll. Dabei schaut der Besucher durch die Kamera eines Handys oder Computers und bekommt in das echte Bild antike Bilder eingeblendet. "So kann man sich vorstellen, wie das früher aussah", sagt Mayeres. Auf den Fuß der Stelen wird eine Karte des Parcours eingraviert, anhand derer sich die Leute orientieren können.

Auf Infotafeln wird die Geschichte der Stadt erklärt. Über einen QR-Code können Besucher Illustrationen, Übersetzungen, Bilder, und Filmsequenzen abrufen. An manchen Stellen sollen zudem Glasplatten aufgestellt werden, mit denen die römischen Überreste grafisch ergänzt werden. "Damit kann man das Ganze interessant machen", sagt Mayeres. Das findet auch Maria Arvanitis von der Tourist-Information Bitburger Land. "Wir sind sehr froh, dass das der Zeit angepasst wird", sagt sie. "Das ist eine super Maßnahme."

Ganz so weit ist es aber noch nicht. Bis der Parcours modernisiert ist, wird noch Zeit vergehen. Anfang 2018 wird zunächst die Nord-Süd-Achse in Angriff genommen, da das ehemalige Südtor im Bereich des geplanten Innenstadtausbaus liegt. "Dann machen wir die anderen zwei Stationen gleich mit", sagt Mayeres und meint das ehemalige Nordtor und das neue Stadtmodell. Der zweite Abschnitt ist geplant, die Finanzierung aber noch nicht gesichert. Die Resonanz im Stadtrat sei aber sehr positiv gewesen. Und Mayeres ist überzeugt, "wenn der erste Teil umgesetzt ist, wird das Interesse da sein, den gesamten Parcours zu modernisieren."

KOSTEN
110.000 Euro sind im Haushalt 2017 der Stadt für die Neukonzeption des Römischen Rundwegs eingeplant. Insgesamt soll das Projekt rund 225.000 Euro kosten. Die Stadt beantragt einen Zuschuss aus dem EU-Förderprogramm LEADER. Rund 65.000 Euro könnten aus diesem Topf bezahlt werden.

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