Morgendämmerung über Industrie-Brache

Nach viereinhalb Monaten sind die Weichen nun gestellt: Endlich kann auf der Industrie-Brache der Bitburger Brauerei auch mit dem Bau der Stadthalle begonnen werden. Nach detailreichen Vertrags-Verhandlungen zwischen Brauerei, Stadt, Land und Projektentwickler Faco ist das 21 Millionen Euro schwere Public-Private-Partnership-Projekt nun in trockenen Tüchern. Baustart für die Stadthalle folgt im Juli.

 Ungewohnte Ansicht: Römermauer, Rathaus und Bitburger Liebfrauenkirche fotografiert aus dem Rohbau der Bitburger Marken-Erlebniswelt. TV-Foto: Dagmar Schommer

Ungewohnte Ansicht: Römermauer, Rathaus und Bitburger Liebfrauenkirche fotografiert aus dem Rohbau der Bitburger Marken-Erlebniswelt. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Neues von Bitburgs Groß-Baustelle: Im Gebäude der Marken-Erlebniswelt, wo Besucher später alles rund um die Kunst des Bierbrauens erfahren, sind schon die Fenster gesetzt, und nun steht auch dem Baustart für die Stadthalle, die mit der Marken-Erlebniswelt über ein gemeinsames Foyer verbunden wird, nichts mehr im Weg, nachdem der offizielle Spatenstich ja bereits Mitte Januar war. Zuletzt hing es an "schwierigen Vertragsverhandlungen" zwischen den Partnern des Public-Private-Partnership-Projekts von Brauerei, Stadt, Land und Projektentwickler Faco (der TV berichtete). "Es war wichtig, das alles sorgfältig zu machen, um später im laufenden Betrieb Komplikationen zu verhindern", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt. "Wenn ein Gebäude zwei Nutzer hat, geht's nicht nur darum, einen Kosten-Schlüssel auszuhandeln, sondern auch die konkreten Nutzungs-Bedingungen müssen in einem rechtlich sicheren Rahmen verankert werden. Da gibt's sehr viele Details, die bedacht werden müssen", erklärt Faco-Geschäftsführer Stefan Kutscheid. Stadthallen-Eröffnung: Oktober statt Ostern 2009

Konkret hätte beispielsweise geklärt werden müssen, zu welchen Bedingungen die Stadthalle vermietet und verpachtet wird, welche Gerätschaften zum Catering-Raum gehören, wo die Grenze zwischen Stadthalle und Marken-Erlebniswelt verläuft und wer zuständig ist, wenn etwa eine Leitung in einer Wand an dieser Besitz-Grenze kaputt geht. "Ich fand sogar, dass die Vertrags-Verhandlungen sehr zügig vorangingen. Schließlich musste man den Wunsch nach möglichst viel Nähe, um Synergien zu nutzen, bei gleichzeitigem Wunsch nach Unabhängigkeit und Rechtssicherheit in eine Form bringen", sagt Kutscheid. Allein der Vertrag für die Stadthalle zähle 60 Seiten plus Anhang. Nachdem der Notar-Termin absolviert wurde, laufen derzeit mit Frist bis Anfang Juli die Ausschreibungen für die Arbeiten an der Stadthalle. Bau-Start kann laut Kutscheid noch im Juli sein. Fest steht aber: Der einst anvisierte Eröffnungs-Termin für die Stadthalle sei nun nicht mehr realistisch. Bürgermeister Joachim Streit schätzt die Lage ähnlich ein und sagt: "Ostern 2009 können wir vergessen, jetzt wird's wohl Oktober, vielleicht zum Tag der Deutschen Einheit." Extra Was kommt: Auf der Industrie-Brache der Brauerei entsteht die Stadthalle (rund 700 Quadratmeter), die über ein gemeinsames Foyer an die Bitburger Marken-Erlebniswelt (rund 1800 Quadratmeter), die im Brauerei-Altbau entsteht, angeschlossen wird. Der Brauerei-Bau bietet zudem in zwei Obergeschossen (rund 1400 Quadratmeter) Büros für mehr als 100 Brauerei-Mitarbeiter. Die Brauerei trägt 12,4 Millionen Euro der Kosten des Gesamt-Projekts; Stadt und Land je 4,2 Millionen. Es folgt an der Ecke Römermauer/Görenweg ein dreigeschossiges Geschäftshaus (Nutzfläche: 1600 Quadratmeter; Wohnfläche: 260 Quadratmeter). (scho)

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