Schon lange vor dem mit Spannung erwarteten Start der lang angekündigten Musicalaufführung an der St.-Matthias-Realschule füllten Hunderte Gäste die Aula. Rektor Werner Wallenfang musste sich vor seinen Begrüßungsworten zuerst einmal um die Platzbeschaffung und die Verteilung des Publikums kümmern. Bereitwillig rückten alle zusammen und schafften so auch im Publikum eine wortwörtlich dichte Atmosphäre. Atmosphärisch dicht ging es dann bald auch auf, vor, neben und hinter der Bühne zu und schon nach dem rasanten Eingangs-Rap "Er ist ein Held", mit dem die exakt 100 Sechstklässler ihre musikalische Visitenkarte abgaben, war der Funke auf die Zuhörer übergesprungen. Dann folgte die Geschichte des Retters, der nach dem stürmischen Auf und Ab im persönlichen Leben ein Volk aus jahrzehntelanger Knechtschaft in die Freiheit führt, welch - so ein weiterer Musiktitel - "wunderbares Wunder". Doch dieses Wunder, überliefert im Buch "Exodus", wurde zuerst einmal seines biblischen Charakters entledigt und wurde überaus irdisch, cool und fetzig dargeboten. Fortlaufend boten Erzählerinnen und Erzähler die Etappen der bald dreieinhalb tausend Jahre alte Geschichte dar. Dazwischen gab es musikalische und choreographische Hits. Alle gaben ihr Bestes, ob in Soli, Ensembles, bei der Ton-, Licht- und Bühnentechnik oder im jazzigen Formationstanz. Nimmt man Kostüm, Maske und Bühnenbild hinzu, entstand eine atmosphärische Dichte. Donnernder Applaus war der Lohn für alle Mitwirkenden, für den sich die Akteure mit Zugaben revanchierten.