Munteres Sägen

Derzeit verstehe ich mich nicht so gut mit meinem Vetter Hanni. Das liegt vor allem daran, dass er aus der Prümer Kante kommt. Warum ich mich nicht mit ihm verstehe? Weil er vor ein paar Tagen angerufen hat.

"Mier hann no d'r niester Wahl nach en zweit MdL a Mainz", sagte er ganz stolz. Birgit Nolte-Schuster sei der kommende Stern am Mainzer Polithimmel, meinte Hanni. "Nix da", gab ich zurück. "Mier hunn et Monika Fink. Unn dobei bleiwt et." Mit dieser Meinungskundgebung war Hanni aber überhaupt nicht zufrieden. Die Prümer seien wieder an der Reihe, meinte mein Vetter. Erst sei die Prümerin Barbara Hiltawski von der Bitburgerin Monika Fink abgesägt worden und nun sei es an der Zeit, Fink durch Nolte-Schuster zu ersetzen. Und überhaupt. Dauernd würde der Altkreis rund um die Basilika benachteiligt und so weiter und sofort. Damit sich das ändert, wollen er und seine Freunde sogar die SPD wählen, sagte Hanni. Das heißt schon was bei meinem Vetter, der sonst immer nur schwarz wählt und Hubert Weis früher für einen linken Klassenkämpfer gehalten hat. Aber bei Schwarzen ist es derzeit ja auch nicht besser als bei den Spezialdemokraten. Der Patrick Schnieder aus Arzfeld will auch jemand aus dem Süden absägen, den Peter Rauen nämlich. Das sei aber was anderes, hat mich inzwischen meine Frau Walburga belehrt. "Das macht er nur, weil der Michael Billen das will", sagt sie. O.K., dann bin ich auch nicht mehr meinem Vetter Hanni böse. Am Ende will die Nolte-Schuster die Fink nur deshalb beerben, weil der Billen das will. Aber dass der soweit geht, die Prümer für seine Ziele einzuspannen…

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