Musik für die Ärmsten der Armen

Irrel · Ebola ist aus den Köpfen, aber nicht vorbei. Denn selbst wenn die Epidemie abebbt, bleiben Tausende Kinder als Waisen zurück. Um ihnen zu helfen, veranstaltet die Marathonstiftung am Sonntag, 8. März, ein Benefizkonzert in Irrel.

 Bruder Lothar mit „seinen“ Kindern. Foto: privat

Bruder Lothar mit „seinen“ Kindern. Foto: privat

Irrel. Ein Land voll Hunger, Not und Tod. Ein Land, das zu den ärmsten der Welt zählt. Ein Land, in dem die Seuche Ebola wütet. 5000 Kilometer weit weg von Deutschland. Weit weg. Und deshalb egal? Nein, finden Sandra Hoffmann aus Wolsfeld und Hiltrud Wagner aus Messerich. Deshalb stellen sie ein Benefizkonzert auf die Beine, das am Sonntag, 8. März, 17 Uhr, in der Pfarrkirche Irrel stattfindet und bei dem die Besucher um Spenden gebeten werden. Veranstalter ist die Marathonstiftung von Lothar Wagner. Der aus Aach stammende Salesianerbruder ist Hiltrud Wagners Schwager und leitet seit sechs Jahren Don Bosco Fambul, eine Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Freetown/Sierra Leone. Dort kämpft er jeden Tag für die Menschen, die durch Ebola alles verloren haben. Besonders um die Kinder. Denn Zehntausende Kinder in Westafrika verloren ihre Eltern durch Ebola, viele von ihnen werden wegen des Stigmas der Krankheit von ihren Verwandten verstoßen. "Sie sind schwer traumatisiert, initiativlos, starren nur in eine Ecke, weinen. Viele haben ihre eigenen Eltern im Haus sterben sehen und sich dann selbst infiziert, da sie nah bei den Eltern sein wollten", berichtet Bruder Lothar.
Allein 4000 Ebola-Waisen gibt es in Freetown, 200 davon wohnen in Notunterkünften von Don Bosco Fambul. Andere werden durch die Mitarbeiter, die mit dem Bus der Stadtwerke fahren, ernährt und betreut.
Für die Verpflegung dieser Kinder und Jugendlichen werden die Spenden verwendet. Damit genug Geld zusammenkommt, haben die Organisatorinnen jede Menge Künstler aus der Region zusammengetrommelt, die ohne Honorar auftreten. Es sind die Sänger Volker Dörffel, Hélène Bernardy und Barbara Spoo, Tobias Schmitz, Sevrien Kuntzsch und Marco Lehnertz am Keyboard, Carsten Braun (Orgel und Begleitung) sowie Christoph Strupp (Holzbläser). Zudem greift Hiltrud Wagner selbst zum Mikrofon. Auch die Jüngsten machen mit: Ein Projektchor aus den Cantando Kids, den Kirchenengeln aus Bettingen und dem Kinderchor Alsdorf singt für die Kinder in Sierra Leone. Auf dem Programm stehen Rock-, Pop- und Musicalmelodien. Das alles soll Spaß machen. Doch die Organisatorinnen wünschen sich - neben vielen Spenden - noch etwas anderes. "Wir wollen, dass den Menschen die Situation in Sierra Leone bewusst wird. Denn die Katastrophe hat sich noch nicht entschärft. Noch steigt die Zahl der Neuerkrankungen ständig; somit wächst auch die Zahl der Waisen", sagen sie.
Daher wird eine Videobotschaft übertragen, um einen Einblick in Bruder Lothars Arbeit zu geben. 5000 Kilometer weit weg von Deutschland. Aber nicht egal.Extra

Laut Kinderhilfswerk UNICEF hält Sierra Leone (Westafrika) bei der Kinder- und Müttersterblichkeit traurige Rekorde: Fast jedes dritte Kind erlebt hier nicht einmal seinen fünften Geburtstag. Viele Kinder sind chronisch mangelernährt und daher besonders anfällig für Infektionskrankheiten. Für ein Drittel aller Todesfälle bei Kleinkindern ist Malaria verantwortlich. 48 Prozent aller Kinder zwischen fünf und 14 Jahren müssen teilweise schwere Arbeiten verrichten. Viele Kinder wurden im Bürgerkrieg als Kindersoldaten zwangsrekrutiert. Bei etwa einem Fünftel der bestätigten 14 000 Ebola-Fälle in Westafrika handelt es sich um Kinder. In Sierra Leone, Guinea und Liberia sind für fünf Millionen Kinder die Schulen geschlossen, und oft dürfen Kinder aus Angst vor Ansteckung nicht draußen spielen. redExtra

So können Sie helfen: Per Banküberweisung an die TV-Hilfsaktion "Meine Hilfe zählt", Konto 220012, Sparkasse Trier (BLZ 58550130), IBAN: DE47585501300000220012 oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103), IBAN: DE67585601030000191919). Im Verwendungszweck bitte immer die vier- oder fünfstellige Projektnummer (25709) angeben, damit die Spende auch dem gewünschten Zweck zufließen kann. Spenden ohne Projektangabe fließen in einen gemeinsamen Topf, der unter allen Initiativen verteilt wird. Falls eine Veröffentlichung des Spendernamens im TV gewünscht wird, bitte ein "X" auf dem Überweisungsformular eintragen. Bis zu einer Summe von 200 Euro wird der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung anerkannt. Ist eine separate Quittung erwünscht, bitte Adresse angeben. Hat ein Projekt bereits vor Buchung der Spende das Spendenziel erreicht, kommt der Betrag anderen "Meine Hilfe zählt"-Projekten zugute. Online: Unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, Spendenbutton anklicken, abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet, der Trierische Volksfreund trägt die kompletten Transferkosten. red

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