Die Bezeichnung "christlicher Liedermacher bleibt weit hinter dem zurück, was Manfred Siebald sonst noch, vor allem bei seinen Auftritten, zu bieten hat. Den Mainzer, der seit 30 Jahren im deutschsprachigen Raum Konzerte gibt, einen "Entertainer Gottes" zu nennen, wäre zumindest ebenso treffend. So war sein Konzert in der Bitburger Liebfrauenkirche vor allem ein musikalisches Glaubensbekenntnis. Siebald erreicht seine Zuhörer nämlich nicht nur mit brillant getexteten Liedern von Freude, Erwartung, Not und Verzweiflung - von menschlichen "Träumen und Albträumen", wie er es umschreibt. Sondern Siebald besticht zugleich mit intelligenter, niveauvoller Moderation. Dabei lässt er es an feinem Humor, Sarkasmus und Ironie nicht fehlen. "Wenn wir unser Leben nur auf Träume aufbauen, wird es auch Enttäuschungen geben", sagt er. Eins von den gut 25 Liedern, die er an diesem Abend vorträgt, hat Siebald in Dankbarkeit seinem 90-jährigen Vater gewidmet, nachdem dieser von einem Herzinfarkt genesen war. "Warum schaffen wir es nicht, selbst Ruhe zu finden, bevor ein böser Anlass uns zur Ruhe zwingt. Müssen wir wirklich erst am Ende unseres Lebens erkennen, dass unser Leben gelebt werden soll", fragt er. Doch es geht auch lustig zu. In einem flotten Liedchen fordert er die Zuhörer auf, lautstark mitzusingen und wie Schweine zu grunzen oder wie Frösche zu quaken. "Ich hätte nie geglaubt, dass so viele Menschen so leise singen und so viele Frösche so leise quaken können", klagt er über die anfängliche Zögerlichkeit seines Publikums. Zum großen Vergnügen aller tönen dann doch noch bis dahin nie gehörte Laute durch das ehrwürdige Gotteshaus. Initiator des Konzerts war der Kreis junger Familien. Der Erlös geht an diakonische Einrichtungen in Europa, Asien, Afrika und Südamerika.