Mutmaßlicher Steinwurf an der B 51: Kühlerhaube und Scheibe getroffen, Fahrerin bleibt unverletzt

Stadtkyll/Prüm · Steinwurf, Brückenschaden – oder noch etwas anderes? Am Sonntagabend ist eine Autofahrerin aus Nordrhein-Westfalen auf der B 51 bei Stadtkyll nur knapp einem Unglück entgangen. Die Polizei ermittelt und setzt mit der Untersuchung des Falls sogar einen Hubschrauber ein. Ob es einen Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall in Bitburg gibt, ist bisher noch unklar.

 Die Brücke über die B?51 zwischen Stadtkyll und Kerschenbach.

Die Brücke über die B?51 zwischen Stadtkyll und Kerschenbach.

Foto: Fritz-Peter Linden

Großer Schreck, dann großes Glück: Eine 35 Jahre alte Autofahrerin aus Nordrhein-Westfalen ist am Sonntagabend auf der Bundesstraße 51 bei Stadtkyll knapp einem schweren Unfall entgangen, nachdem vermutlich ein Stein die Windschutzscheibe ihres Wagens traf und schwer beschädigte.

Die Frau war nach Angaben der Polizei Prüm gegen 18.30 Uhr allein in ihrem Mercedes SLK unterwegs aus Richtung Prüm nach Norden. In Höhe von Stadtkyll führt eine Brücke über die Bundesstraße, sie verbindet den Ort mit dem Nachbardorf Kerschenbach. Als die 35-Jährige unter der Brücke hindurch fuhr, passierte es: Ein Gegenstand, vermutlich ein Stein, fiel ihren Angaben zufolge herunter, traf Kühlerhaube und Windschutzscheibe und zerriss das Glas. Zwar habe das Objekt die Scheibe nicht vollständig durchschlagen, sagt Hauptkommissar Manfred Schuh von der Polizei Prüm, sie sei dennoch zerstört. Ob sich jemand auf der Brücke aufgehalten hat, konnte die Fahrerin nicht sagen. Sie blieb unverletzt, behielt trotz des großen Schreckens ihr Auto unter Kontrolle, fuhr weiter bis zur nächsten Anschlussstelle (Stadtkyll/Kronenburg), hielt an und meldete sich dann bei der Polizei.

Die Feuerwehr Stadtkyll wurde alarmiert, die Einsatzkräfte sperrten kurz darauf den Abschnitt vor und hinter der Brücke und leuchteten ihn für die Spurensuche aus. Bis 21.25 wurde der Verkehr in Richtung Köln über Stadtkyll umgeleitet. Auch am Montag stand zunächst nicht fest, was genau geschehen war - und was für ein Objekt die Windschutzscheibe getroffen hatte. Die Beamten bleiben vorsichtig mit ihrer Einschätzung des Falls: Zwar habe man einige Steine gefunden, sagt Polizei-Inspektions-Chef Christoph Cremer, "die eventuell in Betracht kämen". Aber mehr könne man dazu noch nicht sagen. Auf der Suche nach Hinweisen und einem möglichen Täter setzte die Polizei auch einen Spürhund ein - und einen Hubschrauber, der etwa eine Stunde über dem Gebiet rund um den Einsatzort kreiste. Weitere Hinweise aber ergaben sich nicht.

Auch nicht auf eine Verbindung zu einem ähnlichen Fall in Bitburg: Dort waren vorigen Donnerstag zwei Männer in Kapuzenpulis beobachtet worden, wie sie Steine auf ein Auto warfen. So muss es hier nicht gewesen sein: Man ziehe auch in Betracht, dass sich Beton von der Brücke gelöst haben könne, sagt Manfred Schuh. Fest stehe aber: Zum betreffenden Zeitpunkt sei den Angaben der Fahrerin zufolge kein anderes Auto an der Stelle unterwegs gewesen. Ein aufgewirbelter Stein könne den Mercedes nicht getroffen haben. "Das passt auch nicht zum Schadensbild", sagt Christoph Cremer.

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