Nach Prüm? Wirklich Prüm?

Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Stand doch da im Volksfreund zu lesen, dass sich der Bundesgrenzschutz in Prüm breit machen will. In Prüm! Eine ganze Behörde sollen die Prümer kriegen. Als hätten die nicht von allem genug!

Meine Frau Walburga war mit mir spontan einer Meinung: "Der BGS gehört nach Bitburg. Was soll der schon in Prüm? Die haben vielleicht ne schöne Gegend und ne nette Kirche, aber sonst? Naja! "Wenn in diesem Kreis irgendwas zentraler ist als zentral, dann ja wohl Bitburg", schimpfte sie. Im übrigen hat Walburga von ihrer Freundin, die zufällig in Prüm wohnt, gehört, dass die Prümer gar nicht verstehen könnten, warum sie - und nicht die Bitburger - eine neue Behörde bekommen sollen. Das wäre denen ganz fremd. Die Prümer seien abspecken gewöhnt. "Wir stehen nach dieser Nachricht regelrecht unter Schock", hätte ihre Freundin gesagt. Nach dem Abzug der Landwirtschaftsschule, dem Plattmachen des Kulturamts, dem Weggang des Zolls und der Pensionierung von Hans Tölkes würden die Prümer nur noch eine Richtung kennen: abwärts. Apropos abwärts: An Bitburger Theken erzählt man sich, dass es in der Abteistadt sogar schon einige gebe, für die es selbstverständlich sei, den neuen Friedhof in die Kreisstadt zu verlagern. Ich muss gestehen: nach dieser Nachricht wurde ich totenblass und dachte: Nun, so schlimm sind sie ja nun auch wieder nicht, die Priiemer. Denn ich finde, in diesem Punkt sollte man nicht päpstlicher sein als der Papst. Zwar werde ich noch versuchen, über irgendeine politische Schiene den Grenzschutz nach Bitburg zu lotsen. Aber der Friedhof; nein. Den sollten die Menschen zu Hause in Prüm behalten. Man muss ja auch mal gönnen können!

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