Nach dem Abzug der Belgier

DÜREN. (red) Der Eifelverein fordert ein Besucherzentrum für den Nationalparks Eifel und die Sicherung der Bausubstanz nach der anstehenden Rückgabe durch die Belgier.

Besorgt über die Zukunft der Ordensburg Vogelsang sind die Kulturwarte des Eifelvereins. Ihrer Ansicht nach ist die Burg eine einmalige Chance, den Nationalpark Eifel den Besuchern aus dem In- und Ausland mit all seinen Schönheiten zu präsentieren und mit dem Panoramablick von dort über den Urftsee, den Kermeter und die Eifelhöhen hinweg zum wiederholten Besuch einzuladen.Belgische Armee zieht Ende 2005 ab

"Daher drängen wir auf die Einrichtung eines Besucherzentrums des Nationalparks Eifel dort nach Rückgabe des Geländes durch Belgien", sagt der Hauptkulturwartdes Vereins, Bernhard Wimmer. Als traditioneller Sachwalter des Kulturerbes und des Denkmalschutzes in der Eifel, sei für den Verein die Erhaltung der Gesamtanlage aus der Nazi-Zeit und die unter Denkmalschutz stehenden Ergänzungen aus den 50er Jahren unverzichtbar. "Das Ensemble stellt für den Eifelverein ein Dokument der Zeitgeschichte dar und macht den Größenwahn und die ideologische Verbohrtheit des NS-Regimes auch für künftige Generationen nachvollziehbar und erlebbar", sagt Wimmer. Aus seiner Sicht wäre es eine Schande, wenn die Bundesrepublik dieses von den Belgiern gut gepflegte Erbe jetzt nach der bevorstehenden Rückgabe vernachlässigen oder gar zum Teil aus fadenscheinigen Gründen abreißen lassen würde. Ende 2005 wird die Belgische Armee den Truppenübungsplatz und die Unterkünfte endgültig räumen. Damit wird die Ordensburg wieder voll in der Verfügungsgewalt der Bundesregierung liegen. Immer noch unklar ist, wie die Anlage in den Nationalpark eingebettet werden kann und welche Gebäude künftig für welche Zwecke genutzt werden sollen. Und ungelöst ist weiter die Kernfrage, von wem die Umnutzung der Ordensburg zugunsten des Nationalparks überhaupt finanziert wird.Belgische Armee zieht Ende 2005 ab

"Wir fordern deshalb von der Bundesregierung als Eigentümerin die Gesamtanlage bis zu einer endgültigen Entscheidung nachhaltig zu sichern", sagt der Hauptkulturwart und sieht dringenden Handlungsbedarf, da mit den übrigen Zivilangestellten auch alle Spezialisten, die das veraltete und unübersichtliche Ver- und Entsorgungssystem der Ordensburg kennen, von den Belgiern zum Jahresende gekündigt worden seien. "Das würde die Substanzerhaltung entscheidend gefährden und muss daher unbedingt verhindert werden."

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