Nasser Spaß mit Startproblemen

BITBURG. (dj) Beim TV-Rückblick "Zehn Jahre Erlebnisbad Cascade in Bitburg" wurden bei vielen Menschen Erinnerungen wach. Der umstrittene erste Geschäftsführer des Bads, Carlo Malcher, erzählt, warum er sich nach drei Jahren Arbeit von seinen "Baby" getrennt hat.

Ein Spaß- und Erlebnisbad in Bitburg - das sollte eine Sensation werden. Carlo Malcher, als Geschäftsführer der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB) für das Bad von 1995 bis 1998 verantwortlich, erinnert sich jedoch nicht nur an die positiven Seiten. Schlechte Noten verteilt er vor allem an die für den Bau des Cascade verantwortlichen Firmen und Politiker. Gravierende Mängel deckte Malcher gemeinsam mit seinem Team bereits vor der Eröffnung auf und versuchte sie in seiner Amtszeit zu beheben, leitete Prozesse ein, kürzte noch zu zahlende Rechnungen. "Ich habe viel Geld gespart, Klagen aufgebaut, teilweise sogar gegen starken Widerstand - alles eigentlich Pflichten der Stadt", erzählt Malcher im TV-Gespräch. Von wem dieser Widerstand damals ausging, möchte er nicht sagen. "Meine Pflicht hat mir Feinde gemacht, sogar unter den Gegnern des Bads. Ich habe zu meinem Wort gestanden und mich an die Vereinbarung mit der Stadt Bitburg gehalten, interne Dinge für mich zu behalten, im Gegensatz zur Gegenseite."Schwierige Suche nach Nachfolger

Doch Ende 1997 gingen die Auffassungen Malchers und die der Stadt Bitburg, wie man das Cascade-Bad im Blick auf die vorhandenen Mängel betreiben sollte, aus Malchers Sicht zu stark auseinander. Er zog seine Konsequenzen und kündigte den Langzeitvertrag. Da sich jedoch die Nachfolgersuche als äußerst schwierig herausstellte, blieb Malcher weitere drei Monate im Dienst. Malchers Nachfolger Horst Werner, der von der Weinsheimer Firma Streif nach Bitburg gekommen war, beschuldigte bald seinen Vorgänger, Cascade-Geld unterschlagen und sich persönlich bereichert zu haben. Malcher ließ sich das nicht gefallen. Die Sache ging vor Gericht. Die Stadt führte zwei Prozesse gegen Malcher. Er gewann beide, "weil ich mir nichts habe zu Schulden kommen lassen", erklärt Malcher. Im Nachhinein sagt er: "Es hat gut getan, anschließend von den ,guten Leistungen' meines Nachfolgers zu hören, der offensichtlich ohne Kontrolle schalten und walten durfte." Eine Anspielung auf Werners geschönte Verlustzahlen. Das Cascade, das der Geschäftsmann auch heute noch als "mein Baby" bezeichnet, sei ihm in all den Jahren als Geschäftsführer sehr wichtig gewesen. Für ihn habe immer im Vordergrund gestanden, die Besucher und die Mitarbeiter zu schützen, "weil dies durch sehr viele Mängel nötig war". Er wollte nicht nur ein attraktives, sondern vor allem auch ein sicheres Bad bieten. Zur Cascade-Geburtstagsfeier sind Bad und Saunawelt von Freitag, 10 Uhr, bis Samstag, 22 Uhr, durchgehend geöffnet. Auf die Gäste wartet an beiden Tagen ein buntes Programm.

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