Nato gibt Flugplatz endgültig frei

BITBURG. Investitionssicherheit auch auf dem für die fliegerische Nutzung reservierten Teil des Flugplatzes Bitburg schafft die für 2005 erwartete Aufhebung des Nato-Reservestatus.

 Zugriff: Die Flugplatz GmbH wird den Tower und die angrenzenden Gebäude kaufen. Die Sanierung beginnt in Kürze.Foto: TV -Archiv/Uwe Hentschel

Zugriff: Die Flugplatz GmbH wird den Tower und die angrenzenden Gebäude kaufen. Die Sanierung beginnt in Kürze.Foto: TV -Archiv/Uwe Hentschel

DasBundesverteidigungsministerium hat die Aufhebung des so genanntenNato-Reservestatus für den Flugplatz Bitburg beantragt.Schriftlich wird die Flugplatz Bitburg GmbH diese Änderung derRechtsverhältnisse auf den knapp 200 Hektar der früherenUS-Airbase, die direkt für die fliegerische Nutzung vorgesehensind, voraussichtlich Ende Mai vorliegen haben. Ab Ende Septemberdes Jahres 2005 könnte die Nato dann auch im Ernstfall nicht mehreinfach auf die 3400 Meter lange Start- und Landebahn und dieübrige luftfahrttechnische Infrastruktur zurückgreifen. Landrat Roger Graef nannte diese Entwicklung "ein weiteres Stück Befreiung". Der Bitburg-Prümer Kreischef ist Aufsichtsratsvorsitzender der Vermarktungsgesellschaft, zu der sich die Landkreise Bitburg-Prüm, Daun, Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, die Stadt Trier und die Kammern zusammengeschlossen haben. Bisher habe man möglichen Investoren nicht genau sagen können, wie es nach dem bis September 2005 laufenden Vertrag zwischen Flugplatz GmbH und Wehrbereichsleitung West weiter gehe. Man habe daher das Gespräch mit der Bundeswehrverwaltung gesucht - ursprünglich mit dem Ziel, den Reservestatus zumindest vorzeitig über 2005 hinaus zu verlängern. Die jetzt angekündigte Aufhebung sei für ihn genau so überraschend wie erfreulich, sagte Graef. Vorbehaltlich der zu erwartenden Zustimmung der Nato sei nun klar, mit wem es Investoren langfristig zu tun haben werden. Denn mit der Aufhebung des Reservestatus kann das Bundesvermögensamt die Fläche verkaufen. Bisher musste das Areal für den Flugbetrieb in Bundeshand bleiben, da es als militärische Fläche galt.

Der erste Käufer steht schon fest: Die Flugplatz Bitburg GmbH wird das Towergebäude und ein Stück der umliegenden Fläche erwerben. Auch das ist aus Sicht der Gesellschaft ein wichtiger Schritt, da das Land Rheinland-Pfalz inzwischen den lange erwarteten Zuschuss für die Sanierung des Turms, in dem die Flugleitung und technisches Gerät untergebracht sind, und eines großen Teils der sich daran anschließenden Gebäudeflügel genehmigt hat. Insgesamt sollen 931 000 Euro in die Sanierung investiert werden. Das werde jetzt nicht in fremdes Eigentum, sondern in ein eigenes Gebäude gesteckt, erklärte Graef. Nach Angaben von Helmut Berscheid vom Zweckverband Flugplatz werden in den Gebäudeflügeln Garagen für Wagen des Zweckverbands und für fliegerisch nötige Funktionsfahrzeuge hergerichtet. Neben Räumen für Flugvorbereitung und Abfertigung im Erdgeschoss werden Flugplatz GmbH und Zweckverband im ersten Stock neue Büros erhalten. Für ein weiteres gibt es laut Berscheid bereits einen Mieter, so dass auch dort neue Sanitär- und Heizungsanlagen installiert werden und für Außenisolation gesorgt wird.

Der Beginn der Sanierung, für die der Aufsichtsrat der Flugplatzgesellschaft gestern die Aufträge erteilte, hatte sich um einige Monate verzögert, weil die im vergangenen Jahr verhängte Haushaltssperre des Landes das Geld für den Zuschuss von 651 000 Euro blockiert hatte. Die Sanierungsarbeiten sollen im Frühjahr 2004 abgeschlossen sein.

Mehr zum Thema finden Sie unter: www.intrinet.de/special/eifel/flugplatzbitburg/

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