Natur-Energie pur

ARZFELD. (js) In Arzfeld startete die Verbandsgemeinde zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Westeifel eine Informationskampagne zum Thema regenerative Energien.

Erneuerbare Energien sind längst kein Nischenthema mehr. Auch in der Eifel ist die Diskussion im Gang. Grund genug, umfassend über das Thema zu informieren, so wie nun in Arzfeld. Solarthermie, Fotovoltaik, Windenergie, Waldholz-Hackschnitzel und Biogasanlagen standen im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, die von Dieter Popp vom "Futour"-Projektbüro in München moderiert wurde. Einer der Referenten war Diplom-Ingenieur Jürgen Neuß aus Aachen. Er informierte über Biogasanlagen als regenerative Energieträger sowie die aktuelle Holzpellet-Produktion. Beide Prinzipien seien auf dem Vormarsch und für die künftige Entwicklung unverzichtbar, sagte der Experte. Professor Helmut Alt sprach von einem "Erzeugermix" in Deutschland: "Braun- und Steinkohle, Erdgas Wasser, Wind, Sonne, Müll und Biomasse sowie Kernenergie erbringen eine Gesamterzeugung von 545 Milliarden Kilowatt, wobei auf Müll und Biomasse drei Prozent entfallen", erklärte Alt. Das Erneuerbare Energiegesetz (EEG) vom Juli dieses Jahres sieht einen Anteil von 12,5 Prozent an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2010 vor - bis 2020 sogar von 20 Prozent. Der Anteil der Solarenergie soll auf zehn Prozent, der von Müll und Biomasse auf fünf Prozent gesteigert werden.Holz logistisch günstiger Energieträger

Der Produktleiter "Landesforsten Rheinland-Pfalz", Paul Schilling, plädierte für Holz als besonders wirtschaftlichen Brennstoff. Sein Zehn-Punkte-Plädoyer sieht Holz als "wirtschaftlichen, nachwachsenden, emmissionsarmen Brennstoff, der sogar der heimischen Waldpflege dient". Außerdem bleibe so die Wertschöpfung in der Region. "Holz ist ein ungefährlicher Transportstoff. Die Logistik braucht nur kurze Wege, die Unabhängigkeit vom Öl ist gewährleistet und die Asche dient als wertvoller Dünger", sagte Schilling. Am Beispiel der Regionalen Schule Kell-Zerf erläuterte er die Logistikkette beim Verbrauch vom Waldhackschnitzeln und Restholz. "Eifel - Lust auf Natur" - dieser werbewirksame Slogan hat seinen Reiz, wenn regenerative Energieträger zum Zuge kommen. Ob Windräder allerdings die richtige "Lust auf Natur" machen, daran hatten manche Teilnehmer der Arzfelder Veranstaltung ihre Zweifel. Viele äußerten sich skeptisch angesichts der fortschreitenden "Eifel-Verspargelung".

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