Natur pur ohne Handy und Laptop

Kein Handy, kein fließendes Wasser und kein Stress: Vom 5. bis 7. September können sich Menschen in Ernzen ein Wochenende lang aus der Zivilisation ausklinken, um den Blick auf das Wesentliche zu richten. Und um sich kreativ mit der Natur auseinanderzusetzen.

 Feuer machen gehört zu den Grundfertigkeiten, die Menschen in der Wildnis beherrschen sollten. Foto: Naturerkundungsstation Teufelsschlucht

Feuer machen gehört zu den Grundfertigkeiten, die Menschen in der Wildnis beherrschen sollten. Foto: Naturerkundungsstation Teufelsschlucht

Ernzen. Harry Fröhlich ist Landschafts- und Fluxuskünstler. Und ein Wildlebender. "Ich habe mich aus meinem alten Leben verabschiedet", sagt er, und es scheint, als habe der Künstler nichts zurückgelassen, was er jetzt vermissen könnte. "So viel brauche ich im Grunde ja gar nicht", erklärt er. Der meiste Stress, mit dem sich Menschen plagen, sei ohnehin "selbst gebacken". Und oft helfe dabei einfach nur eine andere Sicht auf die Dinge. Und genau hier möchte der Wildlebende ansetzen.

Gemeinsam mit drei weiteren Dozenten, dem Bildner, Fluxuskünstler und Erzieher Jean Marie Weber, der Umweltwissenschaftlerin, "Kinderkümmerin und Räubertochter" Katharina Pelletier sowie der Schriftstellerin und Küchenkünstlerin Betty Jüngling bietet Fröhlich vom 5. bis 7. September im Erdzeitenpark der Ernzener Naturerkundungsstation Teufelsschlucht ein "Wild-Camp" an: Mit kreativen Workshops, in denen sich die Teilnehmer künstlerisch mit der Natur beschäftigen, mit Lagerfeuer, Übernachtung im Zelt oder Stroh und mit Einblicken in andere Kultur- und Lebensweisen. "Es geht uns nicht darum, einen Kunstkursus oder ein Survival-Training abzuhalten, sondern darum, eine entspannte Haltung zum Leben zu bekommen", erklärt Fröhlich. Und das beginne schon mit der Frage "Wie fange ich meinen Tag an?" Daher richte sich das Projekt nicht nur an die mit Klischees beladenen Schlipsträger, sondern grundsätzlich "an Menschen, die in ihrer Situation festsitzen", sagt der Landschaftskünstler, wozu vor allem auch Familien zählen würden.

Von diesem Angebot profitieren soll neben den Teilnehmern aber auch die Naturerkundungsstation Teufels schlucht selbst. "Wir betreten damit Neuland, und das ist auch gut so", sagt Bruno Zwank, Geschäftsführer der Freizeitstation, die sich sowohl als touristische Einrichtung als auch als Bildungszentrum sehe. Und diese Doppelfunktion möchte Zwank auch außerhalb der Verbandsgemeinde Irrel vermitteln. Bis in die Städte und am liebsten auch bis in den Kölner Raum. Denn dort leben die Menschen, die im Wild-Camp besonders gut aufgehoben wären, wie Harry Fröhlich aus Erfahrung weiß. "Die haben es einfach am nötigsten."

Infos zum Wild-Camp, dem Programm, der Anmeldung und den Kosten gibt es im Internet unter www.teufelsschlucht.de oder bei Katharina Pelletier, Telefon 06525/933930.

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