Naturrasen am alten Platz

BITBURG-MÖTSCH. (woc) Was lange währt, wird endlich gut: Am Wochenende weihen die Mötscher ihren neuen Sportplatz ein, der mit rund 300 000 Euro gemeinsam von Stadt und Land finanziert wurde.

Gerade wie auf dem Reißbrett gezeichnet liegen zart grüne Rasenstreifen neben mittelgrünen. "Das ist die Mähtechnik unseres ersten Vorsitzenden", grinst Joachim Schabo. Der Geschäftsführer des Tus Mötsch trägt Arbeitskleidung, in den Händen hält er Zange, Hammer und Schraubenzieher. Mit einem Dutzend weiterer Vereinsmitglieder baut er auf dem schmalen Hof zwischen Sportplatz und Vereinshaus das "Rio-Mobil" auf. "Normalerweise sind wir nämlich Regen gewöhnt an unserem Sportfest", sagt Schatzmeister Gerald Grün. Zwar würden im "Rio-Mobil", einer Pavillon-Festzelt-Kombination, die Besucher des Sportfestes vor Regen geschützt sein, aber Regengüsse ausgerechnet am Einweihungstag des brandneuen Fußballplatzes wären wirklich ärgerlich. "Wir haben schließlich fünf Jahre lang quasi in einer Pfütze gespielt", sagt Grün.Keine Hürde zu hoch

Pläne zur Erneuerung des Sportplatzes, der zuletzt 1991 saniert wurde, gab es schon lange. "Die Fläche hier war zu klein, um einen Förderantrag für einen neuen Platz stellen zu dürfen. Deshalb haben wir damals überlegt, unterhalb der Reitanlage einen komplett neuen Sportplatz anzulegen", erzählt der erste Vorsitzende Josef Braun. Das hätte die Kosten jedoch dermaßen in die Höhe getrieben, dass der Plan keine Zukunft hatte. Dann entschied sich der Sportbund, auch kleinere Plätze in die Förderprogramme aufzunehmen. "Das war unsere Chance. Da haben wir sofort einen Antrag für einen neuen Platz hier am angestammten Ort gestellt", sagt Braun. Doch damit war nur die erste Hürde genommen. Der Antrag wurde vom Jugendhilfeausschuss des Kreises Bitburg-Prüm im Jahr 1999 auf Platz fünf der Prioritätenliste gesetzt. 2001 schafften der Tus es zwar auf Platz eins dieser Liste, doch die Aufsichts- und Dienstdirektion Trier (ADD) machte den Mötschern einen Strich durch die Rechnung. Die Stadt Bitburg erhebe zu niedrige Gewerbesteuersätze, deshalb sei eine Förderung durch das Land nicht möglich, argumentierte die ADD. 2002 kam dann doch das Okay und Stadt und Land bezuschussten die Sportplatzsanierung mit über 300 000 Euro.Großer Wunsch war ein Kunstrasen

"Wegen der großen Beanspruchung durch die damals noch fünf Jugend- und drei Seniorenmannschaften hätten wir uns Kunstrasen gewünscht", sagt Matthias Feldges, zweiter Vorsitzender des Tus Mötsch. Leider wäre das in der Anschaffung doppelt so teuer gewesen. Also wurde echter Rasen gesät. Aber dank der Mähkünste von Josef Braun changieren die Grüntöne der Grasdecke so schön, dass sich bei der Einweihung des Platzes heute und morgen wohl niemand einen anderen Wiesengrund wünschen wird.

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