"Nein, idyllisch ist es hier nicht"

Die Oberweiser Straße in Bitburg-Stahl ist viel befahren. Es ist die Ortsdurchfahrt des Stadtteils, der sich um zwei Neubaugebiete mit rund 80 Bauplätzen weiter vergrößern wird. Anwohner dieser Straße sorgen sich, dass demnächst auch noch der komplette Baustellen-Verkehr an ihren Häusern vorbei rollt. Das Wort "idyllisch" im jüngsten TV-Bericht zu den Neubaugebieten stieß ihnen deshalb übel auf.

Bitburg. (scho) "Idyllisch schlängelt sich die Oberweiser Straße durch den Stadtteil Stahl": So begann der TV-Bericht über den Beschluss des Stadtrats für die beiden Neubaugebiete "Hammerwies II" und "Unter'm Stahler Kopf II", die über die Oberweiser Straße erschlossen werden. Darauf meldeten sich Toni und Irene Siebers, Anwohner dieser Ortsdurchfahrt: "Hier herrscht jetzt schon reger Verkehr. Manchmal versteht man hier sein eigenes Wort nicht", sagen sie und ergänzen: "Von idyllisch kann also keine Rede sein." 2005 wurde deshalb Tempo-Limit-30 eingeführt, 2007 erweitert. "Aber kaum einer hält sich daran", sagen die Anwohner und fordern Geschwindigkeits-Kontrollen. Die Sorge: Geht's in den Neubaugebieten erstmal los, werden auch noch die Baufahrzeuge an ihrer Haustür vorbei rollen. Zwar gibt es auch die Möglichkeit von der B 50 bei "Steinebrück" in die Neubaugebiete abzubiegen. Aber das habe bereits bei "Hammerwies I" kaum einer genutzt. Obwohl die Stadt diese Abfahrt extra ausgeschildert hat. "Es wird immer Fahrer geben, die mit Navigationsgerät durch den Ort gelotst werden", sagt Erich Grün, Leiter des Ordnungsamts. Von einer Sperrung der Ortsdurchfahrt für Lastwagen ab 7,5 Tonnen hält er nichts: "Dann würden etwa Öl-Lieferanten durchs komplette Neubaugebiet rollen, um ans andere Dorfende zu kommen und wir hätten das gleiche Problem, nur umgedreht." Bürger fordern mehr Hochwasser-Schutz

Grün will die Erschließungsträger informieren, die Bauherren darauf hinzuweisen, ihren Handwerkern die Abfahrt "Steinebrück" ans Herz zu legen. Und die Anwohner sollen die Stadtverwaltung informieren, wenn eine Baufirma durch den Ort rollt. Solche Firmen werden dann gezielt angesprochen. Zudem informiert Grün, wie bereits bei "Hammerwies I" alle örtlichen Baustoff-Handlungen. Toni und Irene Siebers: "Wir haben nichts gegen die Neubaugebiete, aber wir wollen die Belastungen so gering wie möglich halten." Dazu gehört für sie auch eine Diskussion über mehr Hochwasser-Schutz angesichts zunehmender versiegelter Flächen in dem an der Nims gelegenen Stadtteil. Schließlich waren schon 2005 zahlreiche Keller, Garagen und Gärten im Unterdorf überschwemmt. Die Verwaltung verweist dazu auf die geplanten Regen-Rückhaltebecken für die Neubaugebiete und ein Bodengutachten, demzufolge "keine merkbaren Auswirkungen auf den Hochwasserstand der Nims" zu erwarten sind.

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