Neuanfang am Kraterrand

PRÜM. Nachdem insgesamt fünf Vorstandsmitglieder im Verkehrsverein Prüm ihr Amt niedergelegt hatten, wurden die Plätze jetzt wieder besetzt. Mit dem Ärger der vergangenen Monate schließt der Verein ab und will sich wieder mit dem beschäftigen, weshalb er gegründet wurde.

 Nach dem Rücktritt einiger Vorstandsmitglieder hat der Verkehrsverein Prüm jetzt seinen Vorstand wieder aufgefüllt. Das Bild zeigt die zum Teil neu gewählten (von links) Raimund Köhl (Beigeordneter), Regina Karls, Bärbel Zeyen, Birgit Nolte-Schuster (erste Vorsitzende), Hanna Heller (Beigeordnete), Barbara Hiltawski (zweite Vorsitzende), Günther Schuster (Geschäftsführer und Kassenwart) Yvonne Weyandt (kooptiertes Vorstandsmitglied), Freddy Meixner und Thomas Schildgen (beides Beigeordnete). Foto: Uwe Hentschel

Nach dem Rücktritt einiger Vorstandsmitglieder hat der Verkehrsverein Prüm jetzt seinen Vorstand wieder aufgefüllt. Das Bild zeigt die zum Teil neu gewählten (von links) Raimund Köhl (Beigeordneter), Regina Karls, Bärbel Zeyen, Birgit Nolte-Schuster (erste Vorsitzende), Hanna Heller (Beigeordnete), Barbara Hiltawski (zweite Vorsitzende), Günther Schuster (Geschäftsführer und Kassenwart) Yvonne Weyandt (kooptiertes Vorstandsmitglied), Freddy Meixner und Thomas Schildgen (beides Beigeordnete). Foto: Uwe Hentschel

"Wenn man es genau betrachtet, ist es nichts Spektakuläres oder Sensationelles", sagt Birgit Nolte-Schuster, die Vorsitzende des Prümer Verkehrsvereins und spricht von den Rücktritten im Verein. Gleich fünf Mitglieder des Vorstands hatten ihr Amt niedergelegt - aus Gründen, die für Nolte-Schuster zumindest teilweise nachvollziehbar seien. "Jeder trifft seine Entscheidung, und das respektiere ich auch", sagt sie, möchte sich jedoch an Diskussionen im Umfeld der Austritte nicht beteiligen. Bei diesen Diskussionen (mit und ohne Frau Nolte-Schuster) ging es um Unstimmigkeiten innerhalb des Vereins und offensichtliche Schwierigkeiten im Umgang mit anderen gemeinnützigen Prümer Organisationen (der TV berichtete). "Der Verkehrsverein ist überparteilich"

"Vielleicht bin ich da manchmal zu schnell durchgestartet", räumt die Vorsitzende ein, die nach der kurzen Aussprache mit den weiteren zehn anwesenden Mitgliedern sich erneut zum Durchstarten bereitmacht. "Ich besetze hier kein Pöstchen, sondern versuche nur, die Satzung umzusetzen", sagt sie, und damit alle wissen, was es umzusetzen gilt, liest sie die Kernpunkte der 40 Jahre alten Satzung vor. Die Rede ist unter anderem von Erhalt der Heimat, Verschönerung des Stadtbilds und von der Zusammenarbeit mit Behörden und Vereinen, die ähnliche Ziele verfolgen - ein Aspekt, mit dessen Umsetzung es in der jüngeren Vergangenheit nicht so richtig klappen wollte. Doch Nolte-Schuster zeigt sich zuversichtlich: "Wir wollen hier keine Probleme schaffen, sondern bewältigen", sagt sie und betont: "Der Verkehrsverein ist überparteilich, und nicht dazu da, anderen Vereinen Konkurrenz zu machen." Stattdessen müsse das Profil des Vereins noch mehr herausgearbeitet werden. Aus diesem Grund wird der bis dahin recht mitgliederarme Vorstand, aus dem der Kassenwart Heiner Baldauf an diesem Abend (allerdings weder überraschend noch im Streit) ebenfalls ausscheidet, nicht nur neu zusammengesetzt, sondern auch die Verantwortungen der Nachfolger genau definiert. Die Ämter des Kassenwarts und des Geschäftsführers werden zusammengeführt, und jeder der vier Beigeordneten ist künftig als Koordinator für die verschiedenen Aufgaben zuständig. Die Vorsitzende bleibt Birgit Nolte-Schuster, und zu ihrer Stellvertreterin gewählt wurde Barbara Hiltawski. Freddy Meixner ("Meine Motivation ist die Sache. Da ich recht neu bin in Prüm, kenne ich viele Dinge der Vergangenheit nicht.") übernimmt als Beigeordneter zukünftig die Förderung kultureller Veranstaltungen. Wieder normal miteinander umgehen

Ebenfalls neu im Vorstand und Ansprechpartner für den Bereich Natur und Umwelt ist Raimund Köhl. Hanna Heller ("Es muss doch möglich sein, dass wir normal miteinander umgehen.") kümmert sich als Beigeordnete um die Zusammenarbeit und Koordination mit Vereinen, Organisationen und Behörden, und Thomas Schildgen ist als vierter Beigeordneter gemeinsam mit dem kooptierten Vorstandsmitglied Yvonne Weyandt für die Verschönerung des Stadtbilds verantwortlich. Übrig blieb noch das Amt des Geschäftsführers/Kassenwarts, das nun Günther Schuster, Kunstlehrer am Regino-Gymnasium und Ehemann der Vorsitzenden, besetzt. Sie habe viele Telefonate geführt, doch keinen gefunden, der den Job übernehmen wolle, sagt seine Frau. Deshalb habe sie ihren Gatten gefragt. "Ich weiß, dass es eine suboptimale Situation ist, wenn der Ehemann mit im Vorstand ist, doch ich kann damit leben", sagt sie, "und wer das mittragen kann, den bitte ich um ein Handzeichen." Damit leben können anscheinend alle, und so gibt es dann auch volle Zustimmung für den Kunstlehrer - als sei es so, wie dessen Gattin es zu Beginn der Versammlung gesagt hatte: "Wenn man es genau betrachtet, ist es nichts Spektakuläres oder Sensationelles."

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