Die alte Bahnbrücke stammte noch aus Zeiten des deutsch-französischen Krieges: 1871 war das Gewölbebauwerk, das über die Mühlenstraße in Erdorf führt, erbaut worden. Inzwischen ist eine Menge Wasser die Kyll hinab geflossen, Züge verkehren auf der Strecke nicht mehr mit Dampf sondern mit Diesel und Erdorf ist ein Stadtteil von Bitburg. Und auch die Brücke entsprach nicht mehr den Bedürfnissen modernen Eisenbahnverkehrs, denn immerhin fahren täglich mindestens 64 Züge (32 in jede Richtung) auf der Eifelstrecke zwischen Trier und köln, und somit auch über die Brücke. Der Abriss des alten Bauwerks ging bereits seit November 2002 vonstatten. Wegen des Verkehrs auf der Strecke wurden die Abbrucharbeiten jedoch weitgehend nachts ausgeführt. Damit es zu keinen längerfristigen Unterbrechungen im Bahnverkehr kommt, wurde die Brücke von 1871 durch eine Hilfskonstruktion ersetzt. Seit einigen Wochen laufen nun die Bauarbeiten an der neuen Brücke. 100 Kubikmeter Stahlbeton werden verbaut und anschließend wird die Brücke der Ansehnlichkeit halber mit gebrochenem Sandstein verkleidet. Die Kosten für das Projekt liegen bei rund 400 000 Euro. Nach Angaben von Hartmut Lange, Pressesprecher der Bahn in Frankfurt, muss die Bahn davon jedoch nur 30 000 Euro für die Abbrucharbeiten tragen. Der Rest des Geldes kommt von Bund - aus Mitteln des Bundesschienenwege-Ausbaugesetzes. Gearbeitet wird an der neuen Brücke, die die Hilfsbrücke Stück für Stück ersetzt, nun tagsüber. Für Züge unmittelbar vor beziehungsweise hinter dem Bahnhof bedeutet dies jedoch, dass sie die Baustelle zurzeit nur in sehr geringem Tempo passieren können. Fertig gestellt sein wird das neue Bauwerk, das eine Länge von 6,70 Metern hat, nach Angaben von Hartmut Lange im August. Eine Vollsperrung, um die restlichen Arbeiten zu erledigen, wird dabei nicht erforderlich sein. "Das wird in einer Nacht von Samstag auf Sonntag über die Bühne gehen", sagt Lange.