Neue Fische erst 2004

WAXWEILER. (kth) Nach dem schweren Verkehrsunfall mit einem Gefahrstofftransporter auf der Bundesstraße 51 sind auch etliche Fischereipächter betroffen.

Die Untere Fischereibehörde der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, vertreten durch Abteilungsleiter Stephan Schmitz-Wenzel und Kreisveterinär Dr. Dieter Hoff, hatte zu einer Informations-Veranstaltung ins Bürgerhaus nach Waxweiler eingeladen. Gegenstand der Tagung waren die Auswirkungen des Verkehrsunfalls bei Neuendorf und die angelaufene Berechnung des Fischereischadens in der Prüm. Das Interesse an der Veranstaltung war groß.Nachzuchten sollen Bestand ergänzen

Etwa 80 Personen aus der gesamten Region, vorwiegend Mitglieder von Anglervereinen, Fischerei-Genossenschaften und Fischerei-Pächter waren gekommen. Zunächst erörterte Helmut Plum von der Oberen Wasserbehörde der Aufsichts- und Dienstleistungs- Direktion Nord (ADD), was sich am 1. April bei dem schweren Verkehrsunfall auf der B 51 bei Neuendorf ereignet hat (der TV berichtete). Zirka zehn Tonnen des Pflanzenschutzmittels "Perfekthion" mit dem Wirkstoff "Dimethoat" waren dabei ausgelaufen. Der Wirkstoff hatte sich in mehreren Gewässern ausgebreitet, unter anderem im Reutherbach, Prüm, Sauer und Mosel. Die genaue Giftmenge, vor allem zum Zeitpunkt des Unfalls und in den darauf folgenden Tagen, konnte nicht ermittelt werden. Fulgor Westermann vom rheinland-pfälzischen Wasserwirtschaftsamt in Mainz geht unterdessen davon aus, dass es allein in der Zeit vom 4. bis 7. April immerhin noch zwischen 200 und 800 Kilogramm gewesen sind. Obwohl das große Fischsterben ausblieb, wurde der Makrozoobenthos (Nahrungsgrundlage) aller vorkommenden Fischarten gänzlich vernichtet. Als Folgen sind die Fische aus den betroffenen Gewässern abgewandert. Kreisfischereiberater (KFB) Herbert Schneider geht davon aus, dass der ursprüngliche Fischbestand, mit wenigen Ausnahmen, erst wieder in einigen Jahren erreicht sein wird. Die Fischereibehörde empfiehlt deshalb mit Besatzmaßnahmen abzuwarten - möglichst nach Bestandsaufnahme unter Untersuchung der Fischarten im zeitigen Frühjahr 2004. Auch nach Schadfällen sollten Besatzmaßnahmen nicht willkürlich erfolgen. Auf jeden Fall sind Regenbogenforellen ausgeschlossen. Dagegen sollten Nachzuchten aus heimischen Bächen den noch bestehenden Fischbestand ergänzen, sagte Schneider. Detlef Huthoff, Abteilungsleiter bei der Securitas-Versicherung in Bremen, informierte über die bereits angelaufene spezielle Berechnung des Fischereischadens in der Prüm.

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