Olaf Strauch und Ewald Thielen aus Neidenbach kennen die heimische Vogel-Szene ganz genau. Die beiden Vogelfreunde wissen, woran es mangelt. Nach ihren Untersuchungen war ein Neidenbacher Turmfalkenpaar in der Nähe eines Steinbruches heimisch. Als es dort durch Bebauung zu unruhig wurde, sind die Vögel verdrängt worden. "Sie haben sich danach an verschiedenen Plätzen im und um die Ortschaft aufgehalten, ein richtiges Zuhause aber nicht gefunden", erklärt Thielen. Unterdessen hat Olaf Strauch einen speziell auf die Bedürfnisse von Turmfalken zugeschnittenen Nistkasten gezimmert. "Am eigentlichen Nistplatz mögen die Turmfalken keinen direkten Lichteinfall. Deshalb ist zwischen Einflugbereich und Nistplatz eine Trennwand eingebaut", sagt Strauch. An der Grundstücksgrenze seines Eigenheims in der Mafridstraße bietet sich ein herrlicher Blick über das gesamte Dorf. "Von hier aus können die Turmfalken wie über eine Einflugschneise auf den Kirchturm und andere markante Erhebungen in der Ortschaft starten - ein idealer Standort für einen Nistplatz", erklären die Vogelfreunde. In einer aufwändigen Aktion haben sie den Nistkasten an einem hohen, eigens dafür aufgestellten Telegrafenmasten, aufgehängt. Damit dies geschehen konnte, stellte Dachdeckermeister Igelmund aus Schönecken seinen Kranausleger zur Verfügung. Mit einem eingehängten Arbeitskorb schwebten Strauch und Thielen in luftige Höhe. An der Mastspitze haben sie den Nistkasten befestigt. "Jetzt müssen wir abwarten, ob die Vögel den Nistplatz annehmen", sagte Thielen. Er und Olaf Strauch werden das genau beobachten.