Neue Kontakte, neue Perspektiven

WAXWEILER. Die Grund- und Hauptschule Waxweiler hat partnerschaftliche Beziehungen zur Integrierten Gesamtschule im polnischen Bialystok in der Nähe von Warschau aufgenommen. Bei einer achttägigen Begegnungsreise lernten sich die jungen Leute in der Prümtalgemeinde näher kennen.

"Europa im Wandel - und wir mitten drin." Unter diesem Motto haben Schüler der Grund- und Hauptschule Waxweiler und ihre Kollegen im polnischen Bialystok ein neues partnerschaftliches Zeitalter eingeläutet. Vor dem Hintergrund der immer größer werdenden Europäischen Union mit der Öffnung nach Osten sehen die Verantwortlichen der Willibrord-Schule die Freundschaft als eine mächtige Herausforderung an. Während einer Begegnungsreise von polnischen und deutschen Lehrern hatte Konrektor Thomas Baur in Polen Kontakte geknüpft und die Initiative ergriffen. Bei dem ersten Austausch in Waxweiler informierten sich 20 Schüler zwischen 15 und 17 Jahren aus Bialystok und deren Lehrerinnen über die neue Partnerschule. Zum Programm gehörten auch Besuche in der Naturkunde-Station in Ernzen, bei der Milch-Union Hocheifel sowie Ausflüge nach Trier und Luxemburg. Die Gäste aus Polen hatten Unterkunft bei Familien in Waxweiler und Umgebung gefunden. Bei einem Empfang im Waxweiler Bürgerhaus lobte Schulleiterin Ute Oetjengerdes das Projekt als politische Arbeit an der Basis. Vor Ort sei ein solcher Austausch spürbar und mit Leben erfüllt. Dem stimmte Thomas Baur gerne zu: "Wir müssen die Menschen zusammenbringen, und sämtliche Vorurteile sind wie weggeblasen", betonte der Pädagoge.Partnerschaft vertiefen

Die Tatsache, dass Polen zu Mitteleuropa gehöre, sei eine wichtige Erkenntnis für die Schüler, betonte Regierungsschuldirektor Bernhard Herbrand, der im Namen der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier ein Grußwort sprach. Herbrand: "Hier ist ein Anfang gemacht. Ich hoffe, dass sich die Partnerschaft verfestigt." Von einer vielseitigen Woche sprach Elternsprecherin Petra Groben. Sie bezeichnete die Willibrord-Schule als eine Einrichtung, die flexibel und fortschrittlich sei. Außerdem schaue man in dieser Schule nach vorne und sei offen für viele Freundschaften. Auch Waxweilers Ortsbürgermeister Klaus Juchmes lobte das Projekt. Er sprach von einem "schönen und großartigen Tag". Die Freundschaft mit der Schule in Polen sei über die Partnerschaft hinaus eine Friedensinitiative. Während die Schüler aus Bialystok und Waxweiler gemeinsam ein buntes und zum Teil zweisprachiges Programm boten, beleuchtete Arzfelds Verbandsgemeinde-Bürgermeister Patrick Schnieder die Initiative aus politischer Sicht. Ein Schlüssel für die langfristige Festigung der polnischen-deutschen Verständigung sei die Überwindung von Vorurteilen und gegenseitiger Unkenntnis in der jungen Generation beider Länder. Diesbezüglich könne die Entwicklung zwischen Deutschen und Franzosen ein Vorbild sein. Schnieder: "Ihr, die Jungen, seid die Zukunft. Begegnet euch, so oft und so gut es geht. Macht besser, was die Generationen vor uns schlecht gemacht haben", rief der Rathauschef den jungen Leuten zu. Schnieder appellierte an die Schüler beider Schulen, sich immer wieder mit der deutsch-polnischen Geschichte zu beschäftigen. Dadurch könne man lernen, dass sich Krieg, Terror und Barbarei - von welcher Seite auch immer - nicht wiederholen dürften. Der erste große Schüleraustausch Waxweiler/Bialystok ging am Donnerstag mit einer kleinen Abschiedsrunde in den Klassen zu Ende, bevor die jungen Leute aus Polen ihren Gastgebern "Auf Wiedersehen" sagten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort