Neue Lern-Chancen

"Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir", heißt ein vielzitierter Lehrsatz. Die Ganztagsschule will einen Beitrag dazu leisten. Deshalb möchte die Grundschule Speicher im Schuljahr 2010/2011 Ganztagsschule werden.

 In den Genuss der freiwilligen Ganztagsbetreuung könnten diese Erstklässler bei positivem Bescheid ab nächstem Schuljahr kommen. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

In den Genuss der freiwilligen Ganztagsbetreuung könnten diese Erstklässler bei positivem Bescheid ab nächstem Schuljahr kommen. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Speicher. Der Antrag auf Errichtung einer Ganztagsschule an der Grundschule Speicher ist gestellt. "Damit würde ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen", sagt Schulelternsprecher Rudolf Mayer in Erwartung einer positiven Entscheidung aus Mainz.

Ein Wunsch, den auch die Eltern von 56 Schülerinnen und Schülern bekundeten. Damit meldeten bei der Bedarfsbefragung weit mehr als die vorgeschriebenen Mindestteilnehmer von 36 ihr Interesse an.

"An den Zahlen sieht man den großen Zuspruch", meint Rudolf Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Speicher, "und, dass wir eine Lücke schließen." Neben allgemeinen Vorteilen anspruchsvoller Förder- und Freizeitangebote für alle Kinder ohne finanzielle Beteiligung der Eltern hatten Schulträger, Gesamtkonferenz, Schulelternbeirat und Schulausschuss die verlässliche Betreuung von Grundschulkindern wie folgt begründet: Erstens sollen die Schülerinnen und Schüler, wie bereits 60 000 Kinder und Jugendliche landesweit, an dem erfolgreichen, innovativen und zeitgemäßen Konzept teilhaben. Zweitens biete man in den örtlichen Kindertagesstätten und der Sekundarstufe bereits eine Ganztagsbetreuung an, die auf die Sechs- bis Zehnjährigen ausgedehnt werden müsse.

Welche Investitionen mit der Umstellung verbunden sind, "muss erst analysiert werden", sagt Becker. Hier setzt man auf eine Verzahnung mit dem Konjunkturpaket. Das Raumangebot sei vorhanden. "Es ist denkbar, auch einige Fachräume und das Schwimmbad der Hauptschule zu nutzen", heißt es mit Blick auf das Ziel, Kindern beizubringen, "sinnvoll mit freier Zeit umzugehen".

Vorstellen können sich die Betreiber einiges: "Wir haben 40 Vereine in Speicher", meint Mayer, "da ist viel Potenzial." Während für Freizeitangebote und Arbeitsgemeinschaften (AGs) auf externe Mitarbeiter auf Honorarbasis zurückgegriffen werden kann, ist für die angeleitete Hausaufgabenbetreuung eine Lehrkraft bindend. "Je nach Anzahl der verbindlichen Zusagen erhalten wir zusätzliche Lehrer", versichert Franz-Rudolf Remmy, Rektor der Grundschule Speicher.

Auch das gemeinsame Mittagessen sei durch das bereits bestehende System in der Hauptschule kein Problem. "Sollten wir die Genehmigung zur Errichtung einer Ganztagsschule erhalten" - und damit rechnet man in Speicher -, "werden wir mit einem detaillierten Konzept vor die Eltern gehen." Derweil gelten die Leitlinien: "Neue Wege, neue Lernchancen, neue Entwicklungsmöglichkeiten."

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