Neue Masche: Fischdiebstahl aus dem Teich

LASCHEID/BURBACH. Mundraub im 21. Jahrhundert: Ein Fischteich bei Lascheid ist von einen Tag auf den anderen fast leer geräumt worden. Im nahe gelegenen Burbach sind mehrere Weiher betroffen.

 Idyllische Lage: Im Dierbachtal fernab der Dörfer pflegt Fritz Hurkes seine Teichanlage. Hier fühlten sich die Diebe offensichtlich ungestört und starteten ihren Raubzug.Foto: Marcus Hormes

Idyllische Lage: Im Dierbachtal fernab der Dörfer pflegt Fritz Hurkes seine Teichanlage. Hier fühlten sich die Diebe offensichtlich ungestört und starteten ihren Raubzug.Foto: Marcus Hormes

"Das ist hammerhart!" Fritz Hurkes kann immer noch nicht fassen, was ihm passiert ist. Der Plütscheider besitzt einen Teich auf Gemarkung Lascheid (Verbandsgemeinde Arzfeld). Dort setzt er im Juni 120 bis 140 fangreife Forellen ein, die er täglich füttert. Rund 20 Stück angelt er im Laufe einiger Wochen zum Eigenbedarf für seine Familie. Als er am 3. Juli das Futter aufs Wasser auswirft, erlebt er eine böse Überraschung: Kaum ein Fisch schnappt nach den Körnern. Obwohl das Wasser klar bis auf den Grund ist, sichtet Hurkes nur noch rund 20 schwimmende Forellen. Für ihn gibt es nur eine Erklärung: Er ist bestohlen worden. "Die müssen zu zweit oder dritt gewesen sein und ein großes Netz durch den Weiher gezogen haben", glaubt Hurkes. "Ich weiß nicht, wer das gemacht haben könnte. Die haben die Fische wahrscheinlich unter sich aufgeteilt und später tiefgefroren.""Schwarzangeln ist stark im Kommen"

Der Teich liegt etwa eineinhalb Kilometer von Lascheid entfernt. Von der einen Seite kommen Autofahrer über einen Wirtschaftsweg nur bis auf 100 Meter heran. An die andere Seite grenzen Wiesen, die nur mit einem geländegängigen Wagen zu befahren sind. Verräterische Spuren sind Hurkes jedoch nicht aufgefallen. Von einem anderen Teichbesitzer hat er nur gehört, dass ihm schon mal einzelne Fische "schwarz" weggeangelt werden. Die Forellen-Diebe hatten es aber offensichtlich auf den gesamten Besatz abgesehen. Inzwischen hat Hurkes mehr als 100 Forellen nachfüllen lassen - befürchtet aber weitere Raubzüge. Der Plütscheider schaut immer wieder nach dem Rechten, will den Teich einzäunen und eventuell ein Netz darüber spannen. Der Jagdaufseher hat versprochen, so gut es geht aufzupassen. Hurkes erstattete Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei Prüm, die sich die Lage vor Ort anschaute. Für Hinweise, die zur Feststellung des Täters oder der Täter führen, hat der Geschädigte eine Belohnung von 350 Euro ausgesetzt. Vertreter des Anglerverbands Eifel vermuteten zunächst, es könnte sich auch um einen Raubzug von Kormoranen gehandelt haben (siehe Hintergrund) . Doch auch im nur wenige Kilometer von Lascheid entfernten Burbach (Verbandsgemeinde Kyllburg) wurden Ende Juli aus Teichen mehrmals fangreife Forellen gestohlen (der TV berichtete). Der Beweis: Ein Täter ließ sein Schöpfnetz an einem der Teiche zurück. Um auf das Gelände zu gelangen, hatte der Dieb ein Stück Wildzaun niedergetreten. Eine Kormoran-Attacke schließt Kreisfischereiberater Herbert Schneider im Lascheider Fall "zu 99,99 Prozent" aus. Solche Vögel seien im Kreis höchstens vereinzelt anzutreffen. Aber: "Schwarzangeln ist stark im Kommen. Fast wöchentlich werden uns Fälle bekannt", berichtet Schneider. Sogar eine ganze Fußballmannschaft sei einmal dabei erwischt worden. Der Netzfang in großem Stil ist dem Berater in der Region allerdings neu. Er bittet Spaziergänger, an Flüssen und Fischweihern die Augen offen zu halten: "Solche Diebstähle schaden Teichbesitzern und Angelschein-Inhabern. Notorischen Schwarzanglern fehlt offensichtlich das Rechtsempfinden." Hinweise zu den Forellen-Dieben von Lascheid und Burbach an die Polizei Prüm unter Telefon 06551/9420 oder an die Polizei Bitburg unter Telefon 06561/96850.Wa1s brennt Ihnen auf den Nägel? Mailen Sie uns Ihr Anliegen an die Adresse thema@volksfreund.de. Wir bringen es voran.

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