Neue Mauern für mehr Komfort

Von unserem Redakteur HARALD JANSENBITBURG. Der Bereich Karenweg/Trierer Straße verändert sein Gesicht. Ein Haus wird umgebaut, ein anderes neu gestaltet, ein drittes neu gebaut. Am stärksten verändert dabei die bisherige "Bit-Klause" ihr Gesicht.

Gleich an drei Stellen im Karenweg und in der Trierer Straße am südlichen Rand der Bitburger Altstadt wird derzeit - sicher nicht zur Freude der Autofahrer - neu gebaut, umgebaut und renoviert. So langsam seiner Fertigstellung blickt das Wohn- und Geschäftshaus entgegen, das Investor Friedhelm Schneider unweit des alten Köster-Gebäudes errichten lässt (derTV berichtete). Neueren Datums ist die Baustelle in der Trierer Straße unweit von Zangerles Eck. Dort wird ein Gebäude aus den 50er Jahren saniert und verschönert. "Wir verwenden Udelfanger Sandstein", sagt Architekt Jürgen Port, dessen Aufgabe es war, das komplette Gebäude auf Vordermann zu bringen. "Der Besitzer möchte, dass das lange Zeit unansehnliche Haus wieder besser aussieht."Neue Jobs in der neuen Kutscher-Stube

Nicht weit von dieser Baustelle entfernt wird derzeit ein Haus in seine Einzelteile zerlegt. Gastronom Herbert Scheider lässt seinen Betrieb "Bit-Klause" vollkommen umbauen. "Der neue Bau wird um ein Stockwerk höher werden als das bisherige Gebäude", sagt Scheider. Bis Anfang März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann soll der um 50 Plätze erweiterte Betrieb wieder seine Pforten öffnen. "Es war viel zu eng bei uns", nennt Scheider einen Grund für den Umbau. 1966 pachtete das Ehepaar Scheider das Haus, das laut heutigem Besitzer in der Zeit um 1900 entstanden ist und zunächst den Eisenhandel der Firma "Rass & Wortmann" beherbergte. Bei den Luftangriffen auf die Stadt im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus ebenso wie viele andere Gebäude in diesem Bereich schwer beschädigt - ab dem Parterre blieb nicht mehr viel übrig. Die soliden Grundmauern hatten dem Bombardement stand gehalten, das nahezu das gesamte alte Bitburg verwüstete. Auf den Mauern ließ die damalige Besitzer-Familie Oswald ein im Vergleich zum Vorgängerbau niedrigeres Haus errichten, um ein Hut- und Modengeschäft zu betreiben. Diese damals hochgezogenen Mauern aus der unmittelbaren Nachkriegszeit werden derzeit komplett abgetragen. "Die Wände und Decken waren nicht so, als dass sie ein weiteres Geschoss hätten tragen können", sagt Scheider, dessen Tochter Bettina Hurt seit zwei Jahren die Geschäfte im Betrieb führt. Mit dem Total-Umbau verändert das verkehrsgünstig gelegene Haus sein Gesicht nach 50 Jahren komplett. Eröffnet wurde der Betrieb als Hähnchenstube. "Wir hatten damals von 6 bis 24 Uhr geöffnet", erinnert sich Scheider. Für die vielen Buspassagiere vom nahen Postbus-Bahnhof war die Stube so etwas wie die erste Anlaufstelle. "Damals gab es nur Flaschenbier, und wir hatten keine richtige Küche", erinnert sich der Gastronom. Mit der Zeit bauten die Scheiders die Gaststätte immer weiter aus. Ein wichtiges Datum war der Bau der Fußgängerzone 1977. Damals verlegten die Pächter den Haupteingang hin zur Fußgängerzone. Zudem wurde eine richtige Küche in den Betrieb integriert. Inzwischen sind Stammkunden und viele Touristen das Zielpublikum der Bit-Klause, bei der es durchgängig warmes Essen gibt. Wenn zum Beda-Markt das markante Eck-Haus in neuem Glanz erstrahlt, wird die Klause Geschichte sein. "Kutscher-Stube und Bit-Stube wird das Haus heißen", sagt Scheider, der einen "nennenswerten sechsstelligen" Betrag in den Umbau investiert. Mit der Eröffnung und dem erweiterten Platzangebot verbunden wird auch ein Effekt sein, der nicht nur die Freunde des Hauses freuen wird. "Wir wollen drei bis vier Voll- und Teilzeitkräfte einstellen", sagt Herbert Scheider. Bis zum Umbau kümmerten sich im Sommer fünf Angestellte um das leibliche Wohl der Gäste.

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