Neue Pläne für Steinbruch

HÜTTINGEN. Neue Pläne für einen Steinbruch in Hüttingen stehen in einer Bürgerversammlung am Dienstag, 2. September, zur Debatte. Obwohl 186 Bürger bereits per Unterschrift dagegen gestimmt haben, sollen die Einwohner in der Versammlung informiert und das Vorhaben diskutiert werden.

"Ihr Bürger dieser Gemeinde, sagt Nein zum Steinbruch Hüttingen. Geld ist nicht das Wichtigste, natürlicher, intakter Lebensraum ist wichtiger." Mit diesen Worten beginnt ein Flugblatt der Bürgerinitiative gegen den Steinbruch Hüttingen. Aufgesetzt hat es Werner Jondral, der erneut gegen "Dreck, Staub und die Zerstörung der Natur" kämpft. Von Haus zu Haus pilgerte der Hüttinger in den vergangenen Tagen und sammelte 186 Unterschriften. "186 von 265 wahlberechtigen Hüttingern sind dagegen. Darüber kann sich der Gemeinderat nicht hinwegsetzen." Dass Werner Jondral überhaupt noch einmal mobil machen muss, verwundert. Schließlich war das Projekt "Steinbruch" im Dezember gestorben. Zwischen Gondorf und Hüttingen sollte der alte Steinbruch auf einer acht Hektar großen Fläche wieder in Betrieb genommen werden. Der Gemeinderat Hüttingen hatte zwar mit einer Vier-zu-drei-Mehrheit bereits dafür abgestimmt. Der Gemeinderat Gondorf allerdings stoppte das Vorhaben, nachdem sich bei einer Einwohnerversammlung die Bürger gegen die Wiederinbetriebnahme ausgesprochen hatten. "Wir werden nichts gegen den Willen der Gondorfer entscheiden", hatte der Gondorfer Bürgermeister Klaus-Josef Salzburger gesagt. Und auch der Hüttinger Bürgermeister Leo Maus lenkte ein: "Ich gehe davon aus, dass es nichts wird mit dem Steinbruch, wir wollen schließlich den Transportverkehr, den wir nicht im Dorf haben wollen, auch nicht nach Gondorf verlagern.""Per Zufall von den Plänen erfahren"

Die Gegner atmeten erleichtert auf. "Wir dachten wirklich, die Sache ist ausgestanden", sagt Jondral. Bis vor kurzem, als er per Zufall von neuen Plänen erfuhr. Pläne, die angeblich nur noch Hüttinger Gebiet betreffen, Pläne, die in diesem Fall nur der Zustimmung des Hüttinger Gemeinderates bedürfen. Als Jondral davon erfuhr, befürchtete er, dass der Gemeinderat möglicherweise "an den Bürgern vorbei" die Verpachtung des Geländes beschließen würde. Sofort reagierte er mit Flugblättern, sammelte Unterschriften und konfrontierte Bürgermeister Maus mit der Liste, die die Forderungen der Bürger dokumentiert: "Sie haben die Bürger nicht richtig informiert", habe der Bürgermeister Werner Jondral vorgeworfen. Das will der Bürgermeister nun mit der Versammlung am Dienstag, 2. September, ändern. "Die Bürger sollen dort informiert werden", sagte Leo Maus auf Anfrage des TV und bestätigte, dass es Überlegungen gibt, das Steinbruch-Projekt nur noch auf Hüttinger Gemarkung umzusetzen. Es sei allerdings noch nichts konkret, Entscheidungen seien auch noch keine getroffen. Am 15. September könne allerdings bei der Gemeinderatssitzung durchaus der Weg bereitet werden. Am Dienstag soll nun sachlich über das Für und Wider diskutiert werden. So bekommen die Gegner die Möglichkeit, ihrem Ortsbürgermeister noch einmal ganz persönlich ihr Missfallen auszudrücken. Die Befürworter bekommen die Chance, die neuen Pläne vorstellen und dabei die Vorteile eines Steinbruches zu erläutern. Ort der Informationsveranstaltung ist das Gemeindehaus in Hüttingen, Schulstraße 6. Beginn ist um 19 Uhr.

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