Neue Sicht auf alten Platz

BITBURG. 32 Köpfe für ein neues Schmuckstück: Architektur-Studenten der Fachhochschule Trier haben sich sechs Wochen lang mit der Neugestaltung des Bitburger Postplatzes "Am Spittel" beschäftigt. Am Mittwoch gaben die angehenden Architekten ihre Arbeiten ab.

Die Neugestaltung des Bitburger Postvorplatzes "Am Spittel" beschäftigt seit einiger Zeit die Bitburger. Aber nicht nur die Einwohner der Bierstadt haben sich die Köpfe über eine neue Gestaltung des Platzes zerbrochen. Auch Architektur-Studenten der Fachhochschule Trier (FH) haben sich sechs Wochen lang mit dem heutigen Postvorplatz beschäftigt. Marie-Luise Niewodniczanska hatte den Kontakt zwischen Stadt und Fachhochschule hergestellt. "Wir hatten eine große Resonanz unter den Studenten auf das Projekt", sagt Professorin Marion Goerdt, die das Projekt an der FH betreut. 32 Studenten haben sich für das Projekt interessiert, "weit mehr als üblich", sagt Goerdt. Bevor es für die 16 Zweier-Gruppen ans Zeichnen, Planen und Entwerfen ging, haben sich die Studenten den Spittel vor Ort angesehen. "Bei der Besichtigung wurde deutlich, dass man den Postplatz nicht alleine sehen kann und auch das Krankenhaus und den Standort der Südschule mit einbeziehen muss", sagt Marion Goerdt. "Wir haben daraufhin den Abgabetermin des Projekts vom 27. April auf den 25. Mai verlängert." Wegen der längeren Bearbeitungszeit konnten die Entwürfe allerdings nicht mehr - wie zunächst geplant - in den Wettbewerb "Werkstatt Innenstadt" mit einfließen. Zwei Wochen vor der endgültigen Angabe der 16 Projekte hatten die Dozentin und FH-Mitarbeiter Oskar Spital-Franking zudem ein Kolloquium einberufen, um die Qualität der Entwürfe zu sichern. "Dabei haben wir in großer Runde die Arbeiten diskutiert und Stärken und Schwächen analysiert, um den Studenten eine Rückmeldung zu geben", sagt Goerdt. Das sei bei Projekten mit einer kurzen Bearbeitungszeit wie diesem nicht üblich. "Wir haben das dieses Mal allerdings gemacht, um Einfluss auf die Qualität der Arbeiten zu nehmen. Schließlich soll die Stadt Bitburg auch etwas von den Entwürfen haben", sagt die Professorin. Beim Kolloquium wurden viele unterschiedlichen Ideen präsentiert: ein neues Gebäude an der Stelle der jetzigen Post, eine Verkehrsberuhigung durch einen Tunnel, eine Verkleinerung oder auch eine Vergrößerung des Postplatzes. "Uns geht es bei diesen Projekten darum, dass die Studenten die Möglichkeit haben, etwas auszuprobieren und zu experimentieren", sagt Marion Goerdt. Allerdings durften die Studenten, die zwischen dem sechsten und achten Semester sind, den finanziellen Aspekt nicht völlig aus den Augen verlieren. Am Mittwoch mussten die Studenten ihre Arbeiten, die aus Holz-Styropor-Modellen und Plänen bestehen, abgeben. Zusammen mit Oskar Spital-Franking, der an der FH für den Aufbau-Studiengang Denkmalpflege zuständig ist, sichtet und bewertet Marion Goerdt die Entwürfe und Modelle am 1. Juni in der FH. "Wir wollen nicht alle Arbeiten in Bitburg präsentieren, sondern nur die besten vor Ort ausstellen", sagt Goerdt. "Es ist eher interessant, nur unter den besten Entwürfen zu diskutieren." Wann die Präsentation der Entwürfe in Bitburg sein wird, steht allerdings nicht genau fest. Weitere Infos zum Fachbereich Architektur gibt es im Internet unter www.designfusion-trier.de.

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