Neuer Dampf am alten Bahngelände

PRONSFELD. Alles für die Pedaleure: Die Ortsgemeinde Pronsfeld plant eine Reihe von Um- und Ausbauten rund um den ehemaligen Bahnübergang an der Landesstraße 16 und am alten Bahnhofsgelände.

Pronsfeld wird Knotenpunkt - und zwar für die Radwege, die bald von Waxweiler, Arzfeld, St. Vith und Prüm durch die Gemeinde führen. Deshalb beschloss der Ortsgemeinderat kürzlich eine Reihe von Verbesserungen bei Verkehrssicherheit und touristischer Infrastruktur. Die ersten Vorhaben sollen im kommenden Jahr umgesetzt werden. Kernbereich: das ehemalige Bahn-Areal. Radwege sollen Touristen anlocken

"Ein lang gehegter Wunsch der Gemeinde, dieses Gelände attraktiver und benutzerfreundlicher zu gestalten, geht mit dieser Gemeinschaftsmaßnahme von LSV (Landesbetrieb Straßen und Verkehr, Anm. d. Red.) und Gemeinde in Erfüllung" sagt Ortsbürgermeister Winfried Richards. Von den Radwegen versprechen sich die Pronsfelder große Chancen für den Tourismus - ebenso wie von den LSV-Plänen zur Neu-Gestaltung des ehemaligen Bahnübergangs. Danach werden die Routen von Bleialf und Waxweiler zusammengeführt und an den Weg in Richtung Prüm angebunden. Zudem sieht der Plan die Fortführung der Bürgersteige vor, zehn Parkbuchten und eine Überquerungshilfe für Fußgänger und Radler. "Damit wird zugleich eine Verkehrsberuhigung für die L 16 erzielt", sagt Helmut Bell vom LSV. Die Planung sei soeben abgeschlossen, demnächst gehe das Projekt in die Ausschreibung. Die Kosten kann Bell noch nicht beziffern, da sie sich zudem auf LSV, Kreis, Verbands- und Ortsgemeinde aufteilen. Weitere Vorhaben nach dem Willen des Ortsgemeinderats: Rastplätze, Informationstafeln und eine Toilettenanlage. Außerdem: "Ein größerer Parkplatz sowie ein Wohnmobilstellplatz mit Ent- und Versorgungsmöglichkeiten im Bereich des ehemaligen Bahnhofsgeländes soll Pronsfeld für die mit dem Auto anreisenden Radtouristen attraktiv machen", sagt Richards. Früher war der rund 1000 Einwohner zählende Ort ein Eisenbahnknotenpunkt, wo sich die Bahnlinien von Gerolstein/Prüm in die Strecken nach Neuerburg, Waxweiler und Bleialf/St. Vith verzweigten. Güter- und Personenverkehr sorgten bis zu Beginn der 70er Jahre für Betriebsamkeit, die Eisenbahn selbst bot vielen Menschen einen Arbeitsplatz. Nun kehrt das Leben zurück auf die alte Eisenbahntrasse - allerdings ohne Dampflokqualm und Dieselgeruch: Der Prümtal-Radweg nach Waxweiler hat sich bereits zu einer beliebten Ausflugsroute für "Drahtesel-Freunde" gemausert. Auch Nordic-Walking-Anhänger und Wanderer haben die idyllische Strecke in Besitz genommen. Winfried Richards: "Dieser Weg wurde von Anfang an von Einheimischen und Touristen gleichermaßen sehr gut angenommen und ist wohl einer der beliebtesten im Prümtal." "Es gibt noch keinen Finanzierungsplan"

Vor wenigen Tagen wurde auch der Teilabschnitt des neuen Eifel-Ardennen-Radwegs von Pronsfeld durch das Alfbachtal zur Habscheider Mühle fertiggestellt. In Planung ist außerdem der Radweg in Richtung Arzfeld, der die Bedeutung der Gemeinde Pronsfeld als Radwege-Knotenpunkt noch steigern wird. "Die Verwirklichung der Radwege mit den notwendigen Infrastrukturmaßnahmen wird die Lebensqualität in unserer Region erhöhen und dem Fremdenverkehr weiteren Auftrieb geben", sagt Winfried Richards. Zu den voraussichtlichen Kosten kann der Bürgermeister derzeit noch keine Angaben machen: "Es gibt noch keinen Finanzierungsplan", sagt Richards. So viel allerdings stehe bereits heute fest: "Wir werden viel in Eigenleistung machen müssen."

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