Neuer Glanz für alte Kreuze

ARZFELD. Ehrungen, Vorstandsneuwahlen und der Abschlussbericht zu den umfangreichen Restaurationsmaßnahmen der Wegekreuze standen auf der Tagesordnung bei der Mitgliederversammlung des Eifelvereins, Ortsgruppe Arzfeld.

Einem Stück Kultur hat der Eifelverein Arzfeld wieder auf die Sockel geholfen. Sieben Wegekreuze, die eine wechselvolle Geschichte erlebt haben, haben Mitglieder der Ortsgruppe mit erheblichem Kostenaufwand restauriert. Für das Ulanen-Kreuz, das Spoden-Kreuz, zwei Pestkreuze und einige Erinnerungskreuze hat der Verein tief in die Tasche gegriffen. Um den Bestand zu sichern, mussten 8500 Euro auf den Tisch geblättert werden. Finanzielle Hilfe bekamen die Verantwortlichen von der Sparkassen-Stiftung, der Raiffeisenbank Westeifel und dem Eifelverein Düren. Kreisdenkmalpfleger Michael Berens von der Unteren Denkmalschutzbehörde hatte das notwendige Gutachten erstellt. "Natürlich hatten wir auch gehofft, einen kleinen Zuschuss zu erhalten", sagt Josef Ademes. Doch die Kulturobjekte, die den Arzfeldern am Herzen lagen, degradierte die Landesdenkmalbehörde als "nicht denkmalschutzwürdig". Ademes, früherer Vorstand der Volksbank Bitburg, hat als Eifelvereins-Vorsitzender sechs Jahre lang das Projekt betreut und vorangetrieben. Auch heute, ein Jahr nach dem abschlägigen Bescheid, ist er noch empört. Weniger wegen der fehlenden Finanzspritze als über die Begründung. Ademes: "Die Kreuze sind als Kulturdenkmäler anzusehen, die für die wechselvolle Geschichte vieler vorheriger Generationen in unserer Gemeinde stehen."Klöppelkrieg-Feiern ergaben finanziellen Grundstock

Auch Irmgard Hitzges, seit 14 Jahren zuständig für die Administration des 155 Mitglieder starken Vereins, zeigt Unverständnis: "Nicht denkmalschutzwürdig: Was soll das heißen?", fragt sie. "Das älteste Kreuz wurde um 1700 errichtet." Auch das so genannte Ulanen-Kreuz hat schon einige Jahre auf dem Buckel und war von Algen zerfressen. Diese Gedenkstätte erinnert an die preußische Zeit, als zwei junge Ulanen-Soldaten zu Beginn des Ersten Weltkrieges von sächsischen Infanterie-Wachposten erschossen wurden. Am westlichen Ortsausgang von Arzfeld, "Auf Zeschenbüsch", steht das Spoden-Kreuz. An diesem Punkt sollen am 30. Oktober 1798 die Klöppelkrieger auf die Franzosen gestoßen sein. Die in die Jahre gekommenen Sandsteinkreuze - ursprünglich waren es einmal 18, wovon noch elf erhalten und vier in privater Betreuung sind - waren durch Algenfraß vom Verfall bedroht. Die Zeugnisse der Geschichte waren zudem mit den unterschiedlichsten Materialien im Laufe der Jahrhunderte notdürftig repariert worden. "Eine Sanierung von Grund auf war dringend notwendig, um sie auch für die kommenden Generationen zu retten", erklärte Ademes. Dafür musste nicht nur Geld locker gemacht werden - die Klärung der Eigentumsverhältnisse, in Angriff genommen von der damaligen Kulturwartin Theresia Schreiber, waren ebenso zeitraubend wie die geschichtlichen Recherchen. Für Letztere hat der langjährige Vorsitzende Heinz Nick mit seiner historischen Dokumentation "Der Klöppelkrieg zu Arzfeld" wertvolle Vorarbeit geleistet. Mit den Einnahmen aus den Festivitäten zum 200. Gedenkjahr des Klöppelkriegs im Jahre 1998, wurde auch der finanzielle Grundstock für die Umsetzung der Maßnahme gelegt. Neben der Restaurierung hat sich der Eifelverein auch die Standortpflege auf die Fahnen geschrieben. Bei den Vorstandswahlen legte Josef Ademes sein Amt in jüngere Hände. Einstimmig wählte die Versammlung ALFONS WILLMES zu seinem Nachfolger. IRMGARD HITZGES wurde zu ihrem Amt als Schriftführerin zusätzlich als zweite Vorsitzende bestimmt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Rainer Wagner (Naturschutzwart), Susanne Roß (Kulturwartin), Michael Strerath (Wanderwegewart), Manfred Schoden (Wanderwart), Margarete Kribs und Rita Peuss (Beisitzerinnen). Für 25-jährige Vereinszugehörigkeit erhielten 18 Mitglieder die Treue-Nadel des Hauptvereins Düren: MANFRED EWERTZ, HERMANN JOSEF KRIBS; AGNES MARX, AGNES ROSSMANN, ALFONS KOCKELMANN, ANNA THOMMES, ANDREA HITZGES, ROSI MOSER, ERNA DOHM, RUDOLF SPARTZ, EWALD THIELEN, LENI THOME, ALFONS WILLMES, MARGHARETHE KRIBS, ALOIS BORMES, SOPHIE PFEIFER (alle Arzfeld), MARGARETHE BAUER (Üttfeld), ALFONS PICK (Lichtenborn).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort