Neuerburg Die Bewohner vor Angriffen schützen, wehrhaft und standhaft - so sollte eine Burgmauer sein. Doch das historische Bollwerk am Fuße der Neuerburg bröckelte in der Vergangenheit schon von alleine auf den Boden. So konnte es nicht weitergehen. Der Stadtrat hatte deshalb fast genau vor einem Jahr beschlossen, den Wall sanieren zu lassen (der TV berichtete)."Der Bewuchs hatte das Mauerwerk kaputtgemacht, die Fugen waren rausgefallen", beschreibt Achim Berg, Geschäftsführer der Olmscheider Baugesellschaft, den schlechten Zustand. Doch nun ist die Burg wieder schön. Auf einer Länge von 40 Metern wurde rückwärtig das Erdreich weggegraben und mit Beton wieder ausgefüllt. "Das war schon richtige Ingenieurskunst", sagt Stadtbürgermeisterin Anna Kling.Bereits im Mai 2015 war die Mauerkrone der Kletterwand instand gesetzt worden. In diesem Jahr folgte die Mauer unterhalb des Bolzplatzes. Laut Hilde Konrath von der Verbandsgemeinde Südeifel kostet beides zusammen rund 495 000 Euro. Das Land beteiligt sich mit 60 Prozent. Für die finanzschwache Stadt Neuerburg ist das ein großer Batzen Geld. Doch vielleicht gibt es im kommenden Jahr noch von ganz anderer Seite Hilfe. Die Europäische Kommission hat für 2018 das "Europäische Jahr des Kulturerbes" ausgerufen und alle aufgefordert, dazu beizutragen, dass Europa nicht als etwas Fernes, Abgehobenes wahrgenommen wird. Gerade junge Menschen sollen für das Kulturerbe und dessen Erhalt begeistert werden, getreu dem Motto "sharing heritage". Die jeweiligen Landesämter für Denkmalpflege beteiligen sich auch mit unterschiedlichen Projekten. Ein besonderer Fokus wird auf Angebote für Jugendliche und Kinder gelegt. "Wir haben besonders die Jugend im Blick und Projekte, die schon lange etabliert sind und sich mit Jugendlichen und dem Aufenthalt im Kulturdenkmal beschäftigen", sagt Roswitha Kaiser, rheinland-pfälzische Landeskonservatorin. Da hat Anna Kling, Stadtbürgermeisterin von Neuerburg, ihre Chance gewittert und die Jugendburg Neuerburg ins Spiel gebracht. Und ist auf Interesse gestoßen. "Wir dürfen unsere Jugendburg bei der Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger im kommenden Jahr in Trier vorstellen", sagt sie. "Das gibt uns ganz viel Aufmerksamkeit", hofft Anna Kling. Und vielleicht auch ein bisschen finanzielle Unterstützung?"Wir sind da am ganz kurzen Hebel, die Haushalte der Länder sind schon lange festgesetzt. Da können wir nichts versprechen. Aber wir können auf eine besondere Initiative aufmerksam machen", sagt Roswitha Kaiser. Der Bund Neudeutschland, der seit mehr als 70 Jahren die Burg in Erbpacht führt, setzt derweil auf freiwillige Helfer. Wie in den Jahren zuvor lädt er im Rahmen des Arbeitskreises "ora & labora" zum freiwilligen Arbeitseinsatz ein (siehe Info). So sollen unter anderem auf dem Sportplatz neue Spielgeräte aufgebaut werden, sagt Herbergsvater Volker Krump. Außerdem soll die Treppe zur Westbastion erneuert werden und am Grillplatz könnte eine Rutsche angebracht werden. Auch die Fenster und Rahmen im Haus benötigen einen neuen Anstrich. Es gibt also für jeden was zu tun. Extra: DAS GEBÄUDE UND SEINE GESCHICHTE

1930 wurde die Burg Neuerburg von dem katholischen Bund Neudeutschland übernommen und als Jugendburg ausgebaut. Jedes Jahr im Sommer treffen sich fleißige Helfer zu einem Urlaub der anderen Art. Wer gerne handwerklich tätig ist, basteln, bauen oder aber auch zur Ruhe kommen möchte, kann bei der Arbeitswoche mitmachen. Diese startet am Samstag, 5. August, und endet am Sonntag, 13. August. Freiwillige Helfer - auch tageweise - sind gerne gesehen. Anmeldung und Information: <%LINK auto="true" href="http://www.ora-et-labora.org" text="www.ora-et-labora.org" class="more"%>