Neuerburger Wahrzeichen bröckelt

Neuerburg · Die historische Mauer am Fuß der Burg Neuerburg bröckelt. Um das 1,7 Meter dicke Bollwerk wieder standsicher zu machen, hat der Stadtrat die Sanierung in Auftrag gegeben.

 Ein großer Steinhaufen hat sich unter der alten Burgmauer gebildet. Damit die Wand nicht noch weiter auseinanderfällt, wurde diese Holzkonstruktion aufgestellt.TV-Foto: Christian Moeris

Ein großer Steinhaufen hat sich unter der alten Burgmauer gebildet. Damit die Wand nicht noch weiter auseinanderfällt, wurde diese Holzkonstruktion aufgestellt.TV-Foto: Christian Moeris

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Neuerburg. Am Wahrzeichen der Stadt Neuerburg nagt der Zahn der Zeit: Auf einer Länge von zwei Metern ist der obere Abschnitt der Burgmauer aus dem 14 Jahrhundert schon auf die Burgstraße gebröckelt, die deshalb zur Zeit nur einspurig befahrbar ist. Ein massives Holzkonstrukt, das behelfsmäßig angebracht wurde, soll weitere Einstürze verhindern.
"Doch um die Standsicherheit und vor allem auch die Verkehrssicherheit wieder herzustellen muss die Mauer saniert werden", sagt Bürgermeisterin Anna Kling, "das ist für die Stadt und die Jugendherberge samt Bolzplatz auf dem Burggelände wichtig." Eine Alternative gebe es auch nicht, denn sonst müsse der Bolzplatz oberhalb der Mauer geschlossen werden.
So sehen das auch die Ratsmitglieder, die der Sanierung der 1,7 Meter und 6,5 Meter hohen Mauer auf einer Länge von 30 Metern allesamt zustimmten. Außerdem haben sie den Auftrag mit einem Volumen von 250 000 Euro im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung an ein Bauunternehmen vergeben.
Doch die heikle Baumaßnahme an dem alten Gemäuer, das nicht aus großen Blöcken sondern aus kleinen Steinchen besteht, muss in drei Bauabschnitten angegangen werden, "weil sonst die ganze Mauer nach innen einstürzen könnte", erklärt Karl-Heinz Strehlen, Mitarbeiter des städtischen Bauhofs. Zunächst muss ein Bagger mit einem Kran von der Burgstraße über die 6,5 Meter hohe Mauer bis hoch auf den Bolzplatz auf dem Burggelände gehievt werden. Denn die mittelalterliche Durchfahrt zum Burggelände ist für Baumaschinen aus dem 21. Jahrhundert unterdimensioniert. Mit dem Bagger soll das Erdreich hinter der Mauer bis zum Fuß des historischen Bauwerks, das in 6,5 Metern Tiefe auf dem Fels gründet, abgegraben werden, Dann wird hinter der Mauer aus dem 14. Jahrhundert qusasi eine neue mit Baustahl verstärkte Betonwand gegossen, an der das alte Gemäuer verankert wird.
Der bereits abgebröckelte Teil der Mauer soll mit den alten Steinen instandgesetzt werden, sagt Strehlen. Zudem müssen die Fugen des historischen Bauwerks ausgebessert werden. "Denn von den alten Fugen ist nicht mehr viel übrig", meint Strehlen.
Neben der Sanierung der Burgmauer, die in der ersten Augustwoche beginnen und drei Monate Zeit in Anspruch nehmen soll, hat der Stadtrat auch die Absicherung des Fels am Fußweg zur Burg auf den Weg gebracht. Strehlen: "Damit auch dort nichts mehr abbröckeln kann." In den Fels gespannte Stahlnetze sollen den Steinschlag auffangen, und die Fußgänger schützen. Kosten: 30 000 Euro.
Der Bolzplatz auf dem Burggelände ist trotz der maroden Mauer bespielbar, wird aber, wenn es die Bauarbeiten erforderlich machen, vorübergehend geschlossen. Nach der Baustelle ist vor der Baustelle: Wenn man wie die Stadt Neuerburg eine alte Burg am Hacken hat, gibt es immer etwas zu tun. Der Rat hat daher auch schon Bauarbeiten an der Burgmauer oberhalb des Bolzplatzes, die ebenfalls zu bröckeln beginnt, ins Auge gefasst, dazu aber noch keinen Beschluss gefasst.

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