Die Bitburger Wirtschaft fiebert dem 30. Juni entgegen. Am Donnerstag um 19.30 Uhr beginnt im Hotel Eifelbräu eine Mitgliederversammlung des Gewerbevereins, bei der die Weichen für die künftige Arbeit gestellt werden sollen. Klar ist bisher nur: Vorsitzender Herbert Scheider, sein Stellvertreter Sebastian Weber, Kassenwart Werner Lippert und Schriftführer Lothar Kindler stehen nicht mehr für Vorstandsposten zur Verfügung. Damit geht eine Ära zu Ende. Scheider hat vier Jahre als stellvertretender Vorsitzender und sechs Jahre als Vorsitzender die Geschicke des Vereins maßgeblich geprägt. In seine Amtszeit fiel unter anderem das starke Anwachsen der Mitgliederzahl auf 360, die Einführung der Halloween-Einkaufsnacht und des "Frühstücks in der City". Scheider, Weber & Co. standen den langen Rechtsstreit mit dem Werbeverleger Rudi Gorzinski wegen der Veröffentlichung eines Fotos im Gastronomie-Führer durch. Auf der anderen Seite gab es auch Kritik und Querelen wie um den Weihnachtsmarkt 2004. Doch wie soll es nach dem Abschied des Vorstands-Quartetts weiter gehen? Scheider, Weber und Lippert waren dem TV gegenüber zu keinerlei Stellungnahme bereit, weder zur Vergangenheit, noch zur Zukunft. Bei den übrigen Vorstandsmitgliedern dominieren Fragezeichen (siehe Extra).Unternehmerstammtisch "gutes Beispiel"

Auf TV-Anfrage brachte Edgar Bujara am Sonntag Licht ins Dunkel: "Ein Geschäftsmann aus Bitburg hat mich vor einiger Zeit gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Vorsitz des Gewerbevereins zu übernehmen." So sei der Gedanke eines starken Teams entstanden mit Vertretern aus Handel, Handwerk und Dienstleistern, unterstützt von der Stadt, den Banken und den Mitgliedern. "Der Vorstand als Teamcoach von verantwortlich agierenden Arbeitsgruppen", lautet die Leitlinie der Initiative, die den Unternehmerstammtisch Bitburg als "gutes Beispiel für funktionierendes Teamwork" nennt. Das Konzept sollte mit dem amtierenden Vorstand abgestimmt werden. Mehrere Versuche, darüber mit dem Vorstand zu sprechen, scheiterten jedoch. Das Bujara-Team kämpft mit einem formalen Problem: Der 47-jährige KFZ-Händler und Mitorganisator des Beda-Markts war vor gut einem Jahr "aus persönlichen Gründen" aus dem Gewerbeverein ausgetreten. Sein schriftlicher Antrag auf Wiedereintritt vom 7. Juni blieb jedoch fruchtlos. Laut Satzung muss der Vorstand über den Antrag entscheiden. Herbert Scheider schickte den Antrag am 13. Juni zurück mit der Begründung, es gebe vor der Mitgliederversammlung keine Vorstandssitzung mehr. "Wir haben mehrfach Bereitschaft zum Gespräch erklärt, auch über Vermittler. Leider vergeblich", sagt Bujara. Daher stehe das Team am Donnerstag nicht zur Verfügung. Wenn sich allerdings aus der Versammlung heraus etwas ergebe, könne die neue Situation zu einer neuen Entscheidung führen. Bujara: "Schade, dass es so gekommen ist. Wir hatten eine tolle, breit aufgestellte Mannschaft, die sich dem Votum der Mitglieder gestellt hätte."