Neues "T" aus Stadthalle und Besucherzentrum

BITBURG. Die Brauerei will ihr Besucher-Konzept ganz neu fassen und hat der Stadt einen komplett überarbeiteten Entwurf für einen Komplex aus Besucherzentrum, Brauereimuseum und Stadthalle auf ihrem Areal in der Innenstadt vorgelegt. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf rund 13 Millionen Euro geschätzt.

Während der Brauerei-Schlot immer kürzer wird, werden die Pläne für die mögliche Zukunft des zurzeit wenig ansehnlichen Geländes der Brauerei im nördlichen Teil der Innenstadt konkreter. Der Stadt liegt inzwischen ein neuer Planentwurf vor - inklusive Museum und weiteren Büros. Demnach soll ein Besucherzentrum der Brauerei in den historischen Gebäuden auf dem Areal entstehen. Zugleich hat die Brauerei einen städtebaulichen Vertrag vorgelegt, der die Bedingungen definiert, unter denen man bereit ist, die Revitalisierung gemeinsam mit der Stadt in Angriff zu nehmen. Dies bestätigten sowohl Brauerei-Geschäftsführer Axel Simon als auch Bürgermeister Joachim Streit.Museum für alle im alten Sudhaus

Der entscheidende Unterschied zu den früheren Anläufen der Stadt zur Verwirklichung des Projekts ist, dass der inzwischen dritte Vertragsentwurf Brauerei intern bereits die wichtigsten Hürden genommen hat.Im Januar hatte das Land Rheinland-Pfalz bereits einen Zuschuss für die Revitalsierung des Brauereigeländes mit Besucherzentrum und Stadthalle über 4,25 Millionen Euro zugesagt und einen entsprechenden städtebaulichen Vertrag vorgelegt. Dieser ging jedoch von einer anderen Planungsvariante aus, in der der Neubau eines Besucherzentrums vorgesehen war, das sich zwischen den historischen Gebäudekomplex mit Sud-, Kessel- und Maschinenhaus einfügen sollte. Diesen Entwurf hatte das Unternehmen jedoch Anfang April überraschend abgelehnt und angekündigt, man wolle weniger investieren als in dem Papier vorgesehen war.Nun liegt die Investitionssumme der Brauerei nach TV -Informationen bei rund 7,3 Millionen Euro. Damit sollen die historischen Gebäude saniert und so umgestaltet werden, dass das Unternehmen vor allem im Bereich des ehemaligen Kessel- und Maschinenhauses seine Besucher empfangen kann. Zudem soll in dem Bereich, der schon heute durch die glänzenden Sudpfannen ein markanter Teil der Gebäude zur Innenstadt hin ist, ein musealer Abschnitt entstehen. Der soll laut Simon nicht nur Brauereibesuchern, sondern als Museum der gesamten Öffentlichkeit zugänglich sein. Und dies auch am Wochenende. "Es wird eine Art Rundgang durch die Brauereigeschichte geben", erklärt der Geschäftsführer.Zugleich soll das Programm für Besuchergruppen - zurzeit kommen jährlich bis zu 40 000 Interessierte in die Brauerei - moderner und interaktiver werden. "Wir wollen mehr für unsere Besucher bieten als bisher und unsere Zielgruppen damit besser erreichen", umreißt er das Ziel. Im kommenden Jahr soll ein ganz neues Besuchskonzept entwickelt werden. Danach soll sich dann auch die Innengestaltung der sanierten Gebäude - zu denen auch zwei historische Keller gehören - richten. Der Entwurf sieht zudem eine Aufstockung des Maschinenhauses vor. Dort soll Platz für weitere Büros geschaffen werden.Zuschüsse gleichen Standortnachteil aus

Die Stadthalle dockt in dem neuen Modell senkrecht an die historischen Gebäude an. Zwischen den beiden Komplexen, die zusammen eine T-Form bilden, ist eine Passage geplant. Sie ermöglicht den getrennten Zugang. Eine Öffnung ist aber auch möglich. So können Besucherzentrum und Stadthallenfoyer als ein Raum genutzt werden.Vor dem Eingang des Gesamtkomplexes ist zur Straßenecke Römermauer/Schakengasse hin offener Platz. Dieser wird vom Sudhaus und den als Halbrund mit Glasfront geplanten Funktions- und Nebenräumen der Stadthalle begrenzt. Von der Mauer, die das Areal zurzeit umfasst, würde dann nur noch der Teil stehen bleiben, hinter den sich die Nebenräume in einem flachen Anbau ducken sollen. "Wir werden das umsetzen, sofern Stadt und ADD einverstanden sind und das Land zu seinen Zusagen steht", erklärt Simon. Er verweist darauf, dass sich das Projekt, das auch die Sicherung des Verwaltungsstandorts in der Innenstadt bedeute, aus Brauerei-Sicht nur rechne, wenn mit öffentlicher Förderung die wirtschaftlichen Nachteile gegenüber einer Kompaktlösung am Standort im Süden ausgeglichen werden. Mainz hat in einem Schreiben an die Brauerei inzwischen grünes Licht für 4,25 Millionen Euro Fördergelder gegeben. Vorausgesetzt, die Stadt beschließt das Mammutprojekt so, wie vorgelegt.

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