Neues Wohnen Richtung Bildchen

RITTERSDORF. Einen rasanten Anstieg der Einwohnerzahl hat Rittersdorf in den vergangenen Jahren erlebt. Der erreichte Stand von rund 1400 Bürgern soll gehalten werden.

Die ganz großen Projekte stehen derzeit in Rittersdorf nicht an. Das war vor wenigen Monaten noch anders. "Die Umgestaltung der Bitburger Straße war lange überfällig", sagt Ortsbürgermeister Johann Hoor. "Das hätte schon vor 25 Jahren passieren sollen."Doch nun ist das Projekt in der Umsetzungsphase, auch wenn sich der Ortsgemeinderat nicht ganz einig war über die Gestaltung des Straßenraums (der TV berichtete).

Ebenfalls noch in dieser Phase ist der Verkauf von Baustellen in den beiden großen Baugebieten im Bereich Bildchen. "Noch gibt es ein paar Baustellen", sagt Walter Heyen, Erster Beigeordneter der Ortsgemeinde. Acht sind es noch im gemeindeeigenen Baugebiet, 42 sind es insgesamt. In dem von einem Bankinstitut projektierten Gebiet sind laut Hoor schätzungsweise zwei Drittel der 65 Baustellen erschlossen.

Übersiedler suchen kaum Kontakt im Dorf

An das Ausweisen neuer Flächen für neue Häuser ist derzeit nicht gedacht. Schließlich wurde in Rittersdorf in den vergangenen Jahren zweigleisig gefahren. In Sichtweite voneinander und in gehöriger Entfernung zum Dorfkern sind so die Baugebiete "Dameshof" und "Auf Damesberg" ausgewiesen.

Aufgrund des im Vergleich mit der Nachbargemeinde Bitburg günstigen Baulandpreises, hat Rittersdorf in den vergangen Jahren viele Einwohner gewonnen. "Es sind derzeit 1400", sagt der Ortsbürgermeister, "und diesen Stand wollen wir halten."

Dass dies nicht einfach ist, wissen Hoor und Heyen. "Wir haben eine gute Infrastruktur. Die müssen wir erhalten." Derzeit gibt es neben einer Schule mit 220 Kindern und einem kommunalen Kindergarten unter anderem noch einen Einkaufsmarkt, eine Bäckerei und mehrere Gaststätten.

Die stetig wachsende Zahl der Rittersdorfer und der neuen Häuser bringt natürlich auch Probleme mit sich. Walter Heyen glaubt, dass auch die Ortsgemeinde dabei helfen muss, dass der Ortskern mit der teils verwinkelten Wohnbebauung in ein paar Jahren nicht leer steht. "Da müssen wir etwas tun", sagt Heyen. Weiteres Manko: Hat sich auch der Großteil der Neu-Rittersdorfer in die Dorfgemeinschaft integriert, so bleiben besonders die jungen Übersiedler aus der ehemaligen Sowjetunion meist unter sich. "Wir haben zwei Jugendgruppen im Ort. Übersiedlerkinder machen da nicht mit", sagt Beigeordneter Heyen.

Zum Arbeiten gehts nach Bitburg

Nicht ein Problem, sondern eine vermutlich unveränderliche Tatsache ist, dass die meisten Rittersdorfer pendeln müssen, um zu ihrer Arbeitsstelle zu kommen. "Wir sind eine Wohngemeinde", sagt Hoor mit Blick auf die Arbeitsmöglichkeiten in Rittersdorf. Zwar gibt es zwei kleinere, private Gewerbegebiete. "Wir wissen aber, dass keine ganz großen Firmen nach Rittersdorf kommen werden", sagt Hoor. Die Ursache für das Bevölkerungswachstum wirkt sich eben nachteilig auf die Entwicklung bei den Arbeitsplätzen aus: die Nähe zu Bitburg. Auch die Landwirtschaft spielt keine überragende Rolle. Es gibt noch eine Hand voll Betriebe im flächenmäßig zweitgrößten Dorf innerhalb des ehemaligen Regierungsbezirks. Beim Thema Bitburg fällt Hoor und Heyen dann doch noch ein großes Projekt ein, das sie gerne verwirklicht sähen: Der Radweg durchs Nimstal von Bitburg bis nach Schönecken. "Vermutlich in ein paar Wochen wird der Radweg zwischen Bitburg und Rittersdorf geteert", sagt Hoor. Er ist sich mit seinem Ersten Beigeordneten aber einig, dass der Weg weitergeführt werden muss.

Liebe Leser, wir möchten von Ihnen wissen, wie das Dorf Rittersdorf 2020 aussehen könnte. Bitte senden Sie uns Ihre Vision per Mail in maximal 30 Zeilen à 33 Anschlägen bis Sonntag, 28. August, an eifel@volksfreund.de

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