Neues Zuhause für die Pfadfinder

SPEICHER. In drei Bauabschnitten soll sich die alte Töpferei in Speicher in ein Jugend- und Vereinshaus verwandeln. Die Zukunft des Ofens bleibt weiter ungewiss.

Seit dem Abriss des Jugendhauses in Speicher im Januar 2003 suchen die örtlichen Pfadfinder ein neues Zuhause. Mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf des Jugendhauses ersteigerte die Ortsgemeinde die alte Töpferei. Der andere Teil des Erlöses soll in die Renovierung fließen. Das Verfahren zieht sich jedoch deutlich länger hin, als zunächst erwartet. "Es war zugesichert, dass wir im September 2003 drin sind", sagt Pfadfinder-Stammesleiter Jörg Traut. Bei den Aktionen ist der Verein zwar grundsätzlich in der freien Natur: Wanderungen, Fahrradtouren und Zeltlager gehören dazu. Für ihre regelmäßigen Gruppenstunden brauchen die 60 Mitglieder in sechs so genannten Sippen aber ein Dach über dem Kopf. Übergangsweise nutzen sie die "etwas trostlosen" Kellerräume in der Grundschule Speicher. "Wir haben damit zu kämpfen, dass manche Kinder und Jugendliche nicht mehr so gerne kommen", gibt Traut zu bedenken."Wir warten schon sehnsüchtig"

Immerhin soll es innerhalb von sechs Wochen entscheidend voran gehen. Die Gemeinde hat drei Auftrags-Lose für insgesamt 50 000 Euro an Firmen vergeben: Bauwerke, Strom/Gas und Heizung/Sanitäre Anlagen. Damit sollen die Grundlagen für die künftige Nutzung geschaffen werden. Für die Pfadfinder ist das ehemalige Wohnhaus der Töpferei mit sechs Räumen gedacht. Der Eifelverein Speicher bekommt einen Werk- und Lagerraum im Keller des großen Betriebsgebäudes. "Wir warten wie die anderen Vereine sehnsüchtig darauf, dass es los geht. Wir brauchen den Raum zum Beispiel, um Ruhebänke zu reparieren", sagt Ortsvereins-Vorsitzender Klaus Thiel. Bisher habe die Gemeinde dem Verein immer weiter geholfen. Für die DLRG-Ortsgruppe ist die ehemalige Garage neben dem Wohnhaus als Aufenthaltsraum gedacht. All dies soll im ersten Bauabschnitt erledigt werden. Beim Umbau sind auch Eigenleistungen gefragt. "Wir erwarten, dass die Vereine sich einbringen", erklärt Ortsbürgermeister Erhard Hirschberg. Für die Vereinsvertreter eine klare Sache: "Wir sind bereit anzupacken, wenn die Materialkosten gestellt werden", kündigt Traut ebenso Hilfe an wie Thiel und Musikvereins-Vorsitzender Christian Rudolf. Die 60 MV-Aktiven proben derzeit in der Aula der Hauptschule. Für sie soll in einem späteren Bauabschnitt ein Raum in der Töpferei geschaffen werden. Noch unklar ist, welche Nebenkosten später auf die Vereine zukommen. Der unter Denkmalschutz stehende Ofen wird aller Voraussicht nach nicht mehr genutzt werden. "Wir wollen ihn aber erhalten und deshalb gegen Witterungseinflüsse schützen", sagt Hirschberg. Er räumt ein, dass die Planung zur Töpferei "lange gedauert hat". Ein Gutachten sowie die Klärung rechtlicher und finanzieller Fragen hätten viel Zeit gekostet.

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