Das "Bauler"-Kreuz in der Ortsmitte von Orenhofen war 1665 von Matthias Bauler und seiner Familie aufgestellt worden, vermutlich aus Dank dafür, vom Pesttod in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs verschont geblieben zu sein. Man erneuerte es im Jahr 1858. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg aber wurde es von einem Langholzwagen umgeworfen und war seitdem verschollen. Lediglich der Sockel stand noch bis Mitte der 50er Jahre vor dem Haus an der Zemmerer Straße, das bis heute den Namen "Boalisch" (Bauler) trägt, obwohl die Familie längst abgewandert ist. "An den Sockel kann ich mich noch aus meiner Kindheit erinnern", sagt Robert Reuter, , der sich neben passionierter Heimatforschung für den Erhalt von Kulturgut stark macht. Er regte an, das Kreuz zu rekonstruieren. Als Mitstreiter gewann er Brigitte Lippert, Wolfgang Karpen und Franz-Peter Fey vom Wander- und Heimatverein Orenhofen. Genau vor einem Jahr begann die intensive Arbeit an dem Projekt, die durch einen ganzen Ordner voller Schriftwechsel, Konstruktionspläne, Anfragen und Anträge dokumentiert ist. "Das Schwierigste war, eine Vorstellung davon zu erhalten, wie das Kreuz tatsächlich ausgesehen hat", sagt Robert Reuter. Er befragte alte Leute nach ihren Erinnerungen und forschte in Archiven. Kreisdenkmalpfleger Michael Berens und der Bitburger Zeichner Lothar Monshausen taten ein übriges. Dann fertigte Steinbildhauer Jürgen Meyer das neogotische Kreuz aus rotem Kyllsandstein an. Mit Einwilligung des Grundstückseigentümers Matthias Schwickerath wurde es in der Karwoche 2005 aufgestellt. Mit einem prächtigen blumengeschmückten Altar und dem Segen von Pastor Bernd Seibel diente es nun zum ersten Mal wieder seiner ursprünglichen Bestimmung, eine der vier Prozessionsstationen in Orenhofen zu sein. Das Kreuz wurde aus Spenden finanziert, ein Teilbetrag ist noch offen. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann unter dem Stichwort "Wegkreuz Orenhofen" auf das Konto 7653520 bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm spenden. BILDER VON WEITEREN FRONLEICHNAMSALTÄREN FINDEN SIE AUF SEITE 14.