"Nicht viele Kräfte sind dagegen"

Die Bitburger Bauunternehmung Kohl bemüht sich zurzeit um das Anlegen eines Steinbruchs in der Nähe von Niedersgegen. Das Verfahren zur Genehmigung steht noch ganz am Anfang.

 Günter Müller aus Körperich befürchtet schwere Eingriffe in die Natur, wenn ein Steinbruch bei Körperich angelegt wird. Er zeigt den Platz, auf dem im Frühjahr Probebohrungen vorgenommen wurden. TV-Foto: Manfred Reuter

Günter Müller aus Körperich befürchtet schwere Eingriffe in die Natur, wenn ein Steinbruch bei Körperich angelegt wird. Er zeigt den Platz, auf dem im Frühjahr Probebohrungen vorgenommen wurden. TV-Foto: Manfred Reuter

Körperich. Der Rommersberg bei Körperich-Niedersgegen soll Standort für einen Steinbruch werden. Dies haben Körperichs Ortsbürgermeister Dieter Ludwig und ein Sprecher der Bauunternehmung Kohl auf TV-Anfrage bestätigt. Nach den Worten von Dieter Ludwig hat sich der Gemeinderat bereits mit der Materie befasst, ohne einen Beschluss zu fassen. Noch sei kein Antrag gestellt, sagte Ludwig und ergänzte, die Stimmung sei noch schwierig einzuschätzen. Dennoch: "So wie es aussieht, sind nicht viele Kräfte dagegen." Immerhin könne die Gemeinde mit Steuereinnahmen rechnen. Auch die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm als zuständige Genehmigungsbehörde bestätigte das Ansinnen. Nach den Worten von Kreis-Pressesprecher Rudolf Müller habe es bereits einen Ortstermin gegeben, die für den Steinbruch benötigte Fläche sei etwa sechs Hektar groß. Zunächst gehe es darum, den Flächennutzungsplan zu ändern. Müller: "Es liegt aber noch kein Antrag vor."Beim Unternehmen Kohl ist Bau-Ingenieur Jürgen Schaefer für das Thema zuständig. Er antwortete auf TV-Anfrage: "Erste Aussagen über den von uns geplanten Steinbruch Niedersgegen haben wir dem Gemeinderat der zuständigen Gemeinde Körperich mitgeteilt. Es gibt keine Daten, die wir Ihnen mitteilen können."Viel Lärm und viel Verkehr befürchtet indes Günter Müller. Müller, pensionierter Zoll-Beamter und Naturkunde-Führer des Gaytalparks, lebt in Körperich und kennt den Rommersberg aus dem Effeff. Er berichtet von Probebohrungen, die um Pfingsten stattgefunden haben in dem Gebiet, das von Muschelkalk getragen werde. Er spricht von lichtliebenden Pflanzen, einer ausgedehnten Vogelwelt und Schmetterlingen, die dort eine Heimat gefunden hätten, wo Orchideen und andere seltene Pflanzen blühen. Müller wartet nun gespannt darauf, wie sich Gemeinderat und Genehmigungsbehörde entscheiden werden. Die Verbandsgemeinde Neuerburg ist derweil so gut wie aus dem Schneider. Auf sie werde lediglich eine mögliche Änderung des Flächennutzungsplans zukommen, berichtet Büroleiter Erwin Klasen.

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