Nicht wegzudenken

BITBURG. (palu) Seit 20 Jahren für Behinderte aktiv: Die Arbeitsgemeinschaft zur Integration Behinderter feiert am heutigen Samstag ihr Jubiläum.

 Mit Schwung durch 20 Jahre: Bei der BAG lernen Behinderte und Nichtbehinderte einander verstehen.Foto: Haus der Jugend

Mit Schwung durch 20 Jahre: Bei der BAG lernen Behinderte und Nichtbehinderte einander verstehen.Foto: Haus der Jugend

Ihr Kürzel passt nicht ganz: Von BAG auf Arbeitsgemeinschaft zur Integration Behinderter zu schließen, ist schon schwierig. Aber BAG - was früher mal für Behinderten Arbeitsgemeinschaft stand - war einfach zu einprägsam, um es zu verwerfen. "Die Idee zu der Gruppe hatten wir 1982, da gab's nämlich das Jahr der Behinderten", erinnert sich Gerd Wanken, der Leiter des Haus der Jugend (HDJ). Mit der St.-Martin-Schule richtete man damals einen Besuchsdienst ein. Schnell war sicher, dass die Arbeit mit Behinderten ein Schwerpunkt des HDJ werden soll. Die Zivistelle war rasch beantragt, doch einfach war es am Anfang nicht. "Das größte Problem, das man am Anfang immer hat, sind die Finanzen", erklärt Wanken. Doch auch da waren die Macher vom Haus der Jugend einfallsreich. "Mitte der 80er Jahre bekam man für Altpapier noch richtig Geld", erinnert sich Wanken und muss lachen. "Der Spitzensatz für eine Tonne Altpapier lag bei 120 Mark pro Tonne", sagt Wanken. Fleißig zogen die Leute von der BAG durch Bitburg und sammelten Altpapier. Alle drei Wochen war die Garage vom Haus bis unters Dach voll und 900 Mark mehr in der Kasse. "Die Eltern der Behinderten waren Anfangs skeptisch, denn viele waren sich nicht sicher, ob die Betreuer der BAG auch den nötigen Sachverstand für alle Situationen mitbrachten." Die Ängste waren jedoch schnell abgebaut und schon nach zwei Jahren war die Nachfrage sehr groß. Insgesamt 19 Zivis haben bei der BAG ihre Dienstzeit absolviert, und viele sind auch heute noch als Betreuer mit dabei. Über 250 ehrenamtliche Helfer, ohne die das Ganze unmöglich gewesen wäre, haben bei der BAG über die Jahre mitgearbeitet. "Die BAG ist aus dem Haus nicht mehr wegzudenken", ist Wanken überzeugt. Und sie ist mehr als nur Freizeitbeschäftigung für Behinderte und Nichtbehinderte. "Auf unseren Freizeiten machen wir ganz alltägliche Dinge wie Einkaufen, Kochen oder in die Disco gehen", erklärt Zivi Thomas Laures. "Es ist wichtig, dass die Behinderten auch lernen, nach ihrer Zeit bei der BAG zurechtzukommen", sagt Laures. Am heutigen Samstag wird erst einmal gefeiert: Um 18 Uhr ist Einlass, ab 19 Uhr erwarten die Besucher das Grußwort, eine Präsentation der Geschichte der BAG, eine Tanzgruppe und danach ein bunter Abend mit "Jukebox".

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