Noch Licht in der Stube

BITBURG. (lars) Trotz Förderung aus Mainz und einer weniger stark als erwartet wachsenden Verschuldung bleiben Stadthallen-Gegner skeptisch.

Fünf Nein-Stimmen von Liste Streit, Grünen und Liste Graupeter gab es für das bis zum Jahr 2008 reichende Investitionsprogramm. Damit blieben die Fronten im Streit um den Bau einer Stadthalle unverändert. Daran änderte weder die Tatsache etwas, dass die Steuereinnahmen der Stadt kräftiger sprudeln als erwartet, noch der Zuschussbescheid aus Mainz, der 4,25 Millionen Euro für die Revitalisierung des Brauereigeländes verspricht. Auch die Prognose, dass die Schulden der Stadt in den kommenden Jahren nur auf 15,1 Millionen Euro anwachsen und damit unter den avisierten 16 Millionen bleiben, ändert nichts daran. Zudem hatte CDU-Fraktionschef Rass den Hallengegnern vorgerechnet, dass für Schulen, Kindertagesstätten, Sport und Kultur in den kommenden Jahren nicht weniger, sondern mehr Geld ausgegeben wird. Die Summe der Ausgaben in diesen Bereichen wachse von 3,95 Millionen Euro (2001) auf 4,25 Millionen (2006). "Die Bedrohungs-Szenarien waren schlicht falsch", sagte Rass. FBL-Sprecher Manfred Böttel verwies darauf, dass die Stadthalle Besucherzentrum und Verwaltung der Brauerei in der Innenstadt halte: "Das ist der richtige Weg zur Stärkung unserer Innenstadt". Und Manfred Kürten (SPD) zitierte Innenminister Walter Zuber, der ein Informations-, Tagungs- und Verwaltungszentrum als "viel versprechendes Projekt" bezeichnet. Derweil bezweifelte Hubert Klein (Grüne), dass es bei den geplanten Betriebskosten von 90 000 Euro pro Jahr bleiben wird. Zugleich kritisierten er, Elfriede Graupeter und Peter Berger (Liste Streit) die Tatsache, dass die Stadt für den Hallenbau ihr "Tafelsilber" in Form des Waldes bei Waxbrunnen und der städtischen Häuser verkauft. Berger sagte, "dass durch das Baugebiet Schleifmühle mehr privates Geld losgetreten wird, als durch ein Großprojekt". Auch Marie-Luise Niewodniczanska (FDP) setzte sich kritisch mit dem Konzept auseinander. Nur wenn ein Architektenwettbewerb die Qualität sichere, werde sie zustimmen. Bürgermeister Joachim Streit erklärte dazu, dass sich das Ganze nicht ohne einen solchen Wettbewerb machen lasse. Auch die Brauerei wünsche das. Zur Finanzierung sagte Streit, dass die Halle zwar andere Projekte "kannibalisiere". Es sei aber "noch Licht in der Stube".

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