Noch geht's im Schnecken-Tempo durchs Internet

Eigentlich sollten im Frühjahr die Bauarbeiten starten, um die Orte Trimport, Röhl, Scharfbillig, Sülm, Dahlem und Teile von Idenheim über Funk mit einem schnelleren Internet-Zugang zu versorgen. Bevor aber endgültig eine Entscheidung für oder gegen DSL-Versorgung vom Anbieter Telecab fällt, will Trimports Orts-Chef Alfons Schilz erst noch ein Vergleichs-Angebot der Firma Vodafone in einer Bürgerversammlung vorstellen.

 Schluss mit der Schnecken-Verbindung: Nach einer weiteren Bürgerversammlung sollen sich die Interessenten entscheiden, ob sie dem Internet mit Hilfe der Firma Telecab oder der Firma Vodafone Beine machen wollen. TV-Foto: Archiv/Helmut Gassen

Schluss mit der Schnecken-Verbindung: Nach einer weiteren Bürgerversammlung sollen sich die Interessenten entscheiden, ob sie dem Internet mit Hilfe der Firma Telecab oder der Firma Vodafone Beine machen wollen. TV-Foto: Archiv/Helmut Gassen

Trimport. (scho) Wo es kein Breitband-Kabel gibt, ist die Verbindung mit der Internet-Welt schlicht zum Einschlafen. Doch die Telekom müsste mehr als 400 000 Euro investieren, um einen Ort wie das 300 Einwohner zählende Trimport mit Breitband zu versorgen. Das ist für das Unternehmen unlukrativ und ruft private Anbieter auf den Plan, die über Funk oder Satellit einen leistungsstarken Internet-Zugang anbieten. So sollte auf Initiative von Trimports Orts-Chef Alfons Schilz die Firma Telecab aus Brückburg bei Hannover vom SWR-Sendemast in Schoden (Kreis Trier-Saarburg) eine Funk-Verbindung zum Bitburger Tower einrichten, um von dort dann Kirchtürme der Orte Trimport, Röhl, Scharfbillig, Sülm und Dahlem anzupeilen sowie Teile des DSL-abgeschnittenen Idenheim mitzuversorgen (der TV berichtete). Doch noch ist nichts passiert. "Sehr viele Anfragen, die alle nach und nach abgearbeitet werden müssen" nannte Telecab-Geschäftsführer Horst Henken als Grund, warum die Funk-Verbindung für Trimport Ende Februar noch nicht stand - und auch im März noch nicht in Sicht war. Die Zeit des Wartens nutzte Schilz, um sich bei einer Informations-Veranstaltung in Mainz über mögliche Zuschüsse zu erkundigen. Schließlich hat das Land ein zehn Millionen Euro starkes Förder-Programm aufgelegt, um DSL-Versorgungslücken zu schließen.Landeszuschuss von 60 Prozent?

Das Problem: "Die Förder-Richtlinie ist noch nicht griffbereit", sagt Wolfgang Klaas, Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Er erwartet am 10. Juni ein Ergebnis, ob mit einem Landeszuschuss von 60 Prozent zu rechnen ist. Fest steht allerdings, dass nur Projekte förderungswürdig sind, bei denen es eine "diskriminierungsfreie" Ausschreibung gibt - das heißt: Alle Funk- und Satellit-Anbieter müssen sich um den Auftrag bewerben dürfen. So besuchte Orts-Chef Schilz auch eine Info-Veranstaltung in Irrel, wo unter anderem Vodafone sein neues Verfahren vorstellte. "Die haben eine bessere Übertragung entwickelt und sind nun durchaus wieder interessant", sagt Schilz. Auf der anderen Seite steht die Firma Telecab nach Auskunft von Geschäftsführer Horst Henken "Gewehr bei Fuß" und wartet auf grünes Licht, ob und wann sie loslegen kann. Doch Schilz plant nun zunächst eine weitere Bürgerversammlung, in der auch Vodafone sein System vorstellen soll. "Anschließend müssen die Bürger entscheiden", sagt Schilz. Der Trimporter Gemeinderat will für die DSL-Versorgung auch Geld aus dem Gemeindehaushalt bereitstellen. Schilz: "Wir haben einen ausgeglichenen Haushalt und sind der Ansicht, dass DSL-Versorgung eine wichtige Infrastruktur ist, um den Ort zukunftsfähig zu machen."

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